4 Türen

Was heute der Volvo S80, war vor 40 Jahren der Volvo 164 – das Flaggschiff von Volvo Cars, das von August 1968 bis April 1975 in der gehobenen Mittelklasse auf Kundenfang ging. Optional gab es Ledersitze, Schiebedach, Servolenkung, Automatik und Klimaanlage.

Der Volvo 164 ist leicht an den doppelte Rundscheinwerfern und dem wuchtigen Grill erkennbar ©autorild.de
Wer sich diesen Volvo kaufen konnte, hatte es geschafft: Der Einstandspreis von 22.600 DM im Jahr 1973 lag zwar gut vier Riesen unter dem des Jaguar XJ, repräsentierte aber immer noch einen Gegenwert von drei Fiat 128 Rally.

Optisch sollte sich der heckgetriebenen Volvo 164 in erster Linie durch den großen und hohen Kühlergrill, der sicherlich von Mercedes, Bentley oder Rolls Royce inspiriert war, von der darunter positionierten 140er-Reihe abheben. Wie Daimler im W111 setzte auch Volvo auf moderne Technik und spendierte dem ausschließlich als viertürige Stufenheck-Limousine erhältlichen 164 ab 1972 eine elektronische Benzineinspritzung vom Typ Bosch D-Jetronic, was eine Beförderung zum Volvo 164 E mit sich brachte.
Die kleinen Rückleuchten zeichnen den Volvo 164 E als 1972er-Modell aus ©autorild.de

An Kraft mangelt’s dem Volvo 164 nicht

Vorliegender Volvo Oldtimer lief im Modelljahr 1972 vom Band, wie die noch vertikalen Rückleuchten belegen, die im Folgejahr waagerechten, größeren Pendants wichen. Mit dem großen 3.0-V6-Einspritzer, der bei 2500 Touren 231 Nm Drehmoment stemmte, rauschte der Volvo 164 in 8,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, so man das serienmäßige Viergang-Getriebe der optionalen Dreistufen-Automatik vorzog. Schalt- beziehungsweise Wählhebel des Volvos logierten nun beide auf dem Mitteltunnel. Nutzte der Fahrer die bei 5500 Umdrehungen anliegenden 118 kW/ 160 PS voll aus, waren mit der bei 272 cm Radstand 471 cm langen, 174 cm breiten und 144 cm hohen Volvo Limousine bisweilen über 190 Sachen Spitze drin.
Seitlich gibt die Volvo Limousine keine Auskunft über ihre Motorisierung ©autorild.de

Der Volvo Oldtimer erstrahlt in Sierra Orange

Wer den wenig windschnittigen Volvo 164 derart trat, musste sich über eine flott wandernde Tanknadel aber nicht wundern. Die konnte nach 100 Kilometern dann schon mal 20 Liter weniger anzeigen, ergab ein Besuch vom Volvo Forum Volvopedia. Fürs Kurvenräubern war der 153.179 Mal gebaute Volvo Oldtimer mit seiner hinteren Starrachse an vier Längslenkern und Panhardstab auch nicht in erster Linie gedacht, doch freuet sich Volvo Deutschland seinen Kunden damals mitteilen zu können, dass die vorderen der vier Bremsscheiben des Volvo 164 E innenbelüftet waren. Soviel mal zum Thema Sicherheit. Wünschen wir dem stolzen Eigner dieser Pracht in Sierra Orange noch eine lange Zeit mit seinem Schätzchen – teilverzinkt ist es ja.
Ein Einspritzer, Freunde. Dieses technische Highlight war am Volvo 164-Heck dann doch ein „E“ wert ©autorild.de

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