2 Türen

Kaum war der Käfer weg, tobte sich die Wolfsburger Entwicklungsabteilung beim Golf 1 nach Herzenslust aus. Mit so unterschiedlichen Ergebnissen wie dem dynamischen Golf GTI oder dem wirtschaftlichen Golf D.

Der fröhliche Lack steht dem VW Oldtimer gut zu Gesicht ©autorild.de
Als der VW Golf 1976 mit Selbstzünder herauskam, galten Dieselmotoren nicht zu Unrecht als lethargisch, laut und grobschlächtig. So gab es auch bis zur Vorstellung des Dieselmotors für den Golf 1 nur bei Peugeot Dieselmotoren in der Kompaktklasse.

Doch nach frisch überstandener Ölkrise kam der bei 240 cm Radstand 371 cm lange, 161 cm Breite und 141 cm hohe Golf Diesel gerade recht. Wer braucht schon Laufkultur? Schließlich brillierte er mit einem Verbrauch von rund 5 l/100 km und avancierte zu einem der genügsamsten Kompaktwagen der 1970er Jahre. Der erste VW Diesel im Golf war von einem 1,5 Liter großen Audi-Benziner abgeleitet und schöpfte aus demselben Hubraum 37 kW/ 50 PS und 80 Nm Drehmoment.
Wer hat den Golf 1 gebaut? Schon klar. ©autorild.de

Performance war dem Golf 1 mit Saugdiesel fremd

Um im VW Golf 1 mit dem Ingolstädter Aggregat zündkerzenlos glücklich zu werden, waren der künftigen höheren Belastung wegen einige Teile wie unter anderem Kurbelwelle, Pleuel, Kolben, Kolbenbolzen, Zylinderkopf und Zahnriemen zu verstärken. Der Zylinderkopf erhielt Wirbelkammern. Am Platze des beim Ölbrenner nicht benötigten Zündverteilers residierte die Vakuumpumpe für den Bremskraftverstärker – so dieser denn geordert wurde: Bis Juli 1981 brachte jener die von 50 PS befeuerten VW Kompaktwagen, ganz gleich ob Diesel oder Otto, nur auf Wunsch sicherer zum Stehen. Mit dem Selbstzünder bummelte der Golf 1 in 19 Sekunden von 0 auf 100 und mühte sich dann weiter zum Spitzentempo von 141 km/h
Einen Lichtsummer hatte der VW Golf 1 nicht, womöglich aber einen Elektrikfehler ©autorild.de

Der Gilb hatte den VW Golf 1 zum Fressen gern

Unser Golf I-Fotomodell lief zwischen 1978 und 1980 vom Band, was anhand der ursprünglichen kleinen Rückleuchten und den neuen Kunststoffstoßstangen erkennbar ist. Seinem Ruf als rostanfälliges Fahrzeug wird der VW Oldtimer unter anderem durch angeknusperte Türunterkanten und diversen aufgequollenen Stellen unter dem orangen Außenlack gerecht. Die spartanische Innenausstattung und der dortige gelbe Lack deuten stark darauf hin, dass in vorliegendem Golf D zunächst der Postbote nagelnd sein Kommen ankündigte. Nach Ausmusterung aus der deutschen Bundespost freute sich dann ein zweiter, möglicherweise der jetzige Besitzer über einen günstigen und wirtschaftlichen VW Golf 1.
Der erste VW Golf ist rostanfällig. Auch an der Heckklappe.

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