2 Türen

107 cm flach, 200 cm breit und 414 cm kurz – über den von 1982 bis 1985 gebauten Lamborghini Countach 5000 S konnte man leicht hinwegsehen. Mit dem Hinterherkommen verhielt es sich da entschieden anders.

Der vordere Radlauf des Lamborghini Countach ist genauso kantig gezeichnet wie die Tür ©autorild.de

Der Geist des Lamborghini Countach lebt noch im aktuellen Lamborghini Aventador weiter – denn anders als beim Vorgängermodell Miura mit quer eingebautem V12 kam hier erstmals ein längs positionierter Zwölfender als Mittelmotor zum Einsatz. Zudem legte der Countach eine für damalige Verhältnisse unerhörte und heute immer noch sehr beachtliche Formsprache, an den Tag:

Im Gegensatz zu den abgerundeten, auf Harmonie getrimmten Vorgängern wie Miura, 350 GT oder Espada wies das Lambo-Flaggschiff als Ausdruck seiner schieren Kraft Ecken und Kanten auf. Das gab es in den 70ern zuvor nur als Studien wie etwa den Alfa Romeo Carabo und den Lancia Stratos Zero, beide ebenfalls von Marcello Gandini gezeichnet.

Der Lamborghini Countach 5000 S ist 375 PS stark

Dank der wirtschaftlichen Höhen und Tiefen von Lamborghini blieb der Countach 16 lange Jahre im Angebot. Damit zwischen 1974 und 1990 die Kunden nicht das Interesse verloren, wurde der Supersportwagen kontinuierlich weiterentwickelt. So gab es vierrädrige Kampfansagen wie den 748 PS starken Countach Turbo, der es zur Unfreude der Mineralölwirtschaft nicht in Serie schaffte, oder den Countach LP500 S, der zur allgemeinen Verwirrung an seinem Heck mitunter den Schriftzug „Lamborghini Countach 5000 S“ führte. Unter der im Gegensatz zu den späten Countach LP5000S QV flachen Motorhaube residierte ein 4,8-l-V12 mit 276 kW/375 PS und 418 Nm Drehmoment. Tankwarte liebten den 26-Liter-Verbrauch der sechs Weber-Doppelvergaser.

Tür zu! Die geöffnete Tür schränkt die Sicht des Countach-Fahrers ein ©autorild.de

Mit dem Countach kamen die Lambo Style Doors in Serie

Die Lamborghini Countach 5000 S-Fahrer pfiffen auf den gewaltigen Durst ihres Boliden, der sich aus zwei 60-Liter-Reservoirs bedienen konnte. Das Fünfgang-Getriebe mit offener Schaltkulisse fest im Griff, schoss der 1480 kg schwere Countach 5000 S in 5,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und gleich weiter auf bis zu 300 Sachen Topspeed. Wohl dem, der sich den fetten Heckflügel gegönnt hatte. Doch zuvor hieß es wie bei unserem Fotomodell: Bitte die Scherentüren schließen! Auch feierten ihr Seriendebüt am Countach und zieren heute den Avantador. Allein der Allradantrieb zur Schonung der hinteren 345er Pirellis war noch Zukunftsmusik, den hatten erst spätere Lamborghini Modelle. Also dann, frohes Blasen!

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