Oben ohne

Mit zunehmender Wirtschaft konnte sich so mancher, der bislang Fahrrad oder Roller fuhr, eine Isetta kaufen. Das war schon eine deutliche Verbesserung – speziell bei schlechtem Wetter.

Als Taxi konnte die BMW Isetta offiziell nicht zugelassen werden ©autorild.de

Ob nun BMW Isetta, Heinkel Kabine oder Messerschmitt Kabinenroller:

Wer ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre bereits vom Wirtschaftwunder profitierte, schnappte sich ein solches Rollermobil. Zudem gab es zahlreiche Interessenten, die vom Auto träumten, aber nur einen alten Führerschein der Klasse IV besaßen. Der galt aber auch für Kraftfahrzeuge bis 250 ccm Hubraum, sodass derartige Leichtfahrzeuge sich zunächst großer Nachfrage erfreuten. So brachte BMW die Isetta von 1955 bis 1962 in knapp 162.000 Exemplaren an den Mann. Doch sobald mehr Geld da war, wurden viele Kunden untreu und stiegen zu einem richtigen Automobil auf. Zu einem, das nicht als „Knutschkugel“ belächelt oder „Asphaltblase“ verspottet wurde. 

Als Taxi konnte die BMW Isetta offiziell nicht zugelassen werden ©autorild.de

13 PS müssen in der BMW Isetta 300 langen

Unser Isetta Fotomodell zeichnen die große Seitenfester, die sich zum Öffnen ein Stück zurückschieben lassen, klar als ab 1956 gebautes Modell aus – die zuvor hergestellte BMW Isetta 250 hatte eine Panorama-Heckscheibe und Dreiecksfenster zum Ausstellen. Zudem gab es Änderungen in der Gesetzgebung, die den in dieser Steuerklasse zulässigen Maximal-Hubraum auf 300 ccm steigerten. So wurde der gebläsegekühlte Einzylinder der BMW Isetta auf 298 ccm aufgebohrt und mit mehr Hub versehen, was sich auch in einer Leistungssteigerung auf 10 kW/13 PS und 18 Nm Drehmoment niederschlug. Das Spitzentempo von 85 km/h steigerte dieses werksseitige BMW Tuning nicht, wohl aber die Befahrbarkeit von Steigungen.

Dieser BMW Oldtimer hat keinen Kofferraum – dafür aber einen Gepäckträger ©autorild.de

In der Isetta geht’s kuschelig zu

Als Taxi konnte vorliegende BMW Isetta offiziell nicht zugelassen werden. Sinnvoll wäre es ohnehin nicht, als Droschke ein bei 150 cm Radstand 229 cm kurzes, 138 cm schmales und 134 cm hohes Fahrzeug zu nutzen, das nur einem Fahrgast ohne wesentliche Bagage Platz bietet. Zwar verfügt unsere BMW Isetta 300 über einen Gepäckträger, doch erweist sich diese Art der Kofferbeförderung spätesten in Herbst und Winter als suboptimal. Stattdessen empfiehlt es sich viel eher, im Sommer das Textilverdeck zurückzurollen, den alten Lederkoffer mit Picknick-Utensilien zu befüllen und ins Grüne zu knattern – für den Partner ist ja schließlich noch Plätzchen frei. Reichlich Körperkontakt inklusive.

Mit 298 ccm Hubraum reizte die BMW Isetta 300 ihre Steuerklasse mächtig aus ©autorild.de

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