Aus heutiger Sicht ist ein zweitüriger Kombi wie der Opel Rekord C Caravan völlig undenkbar, seinerzeit völlig normal – schließlich war der Opel Rekord seit jeher ja auch als zweitürige Limousine erhältlich.
Und der Opel Rekord C Caravan war keineswegs der letzte Zweitürer dieser Art. Tatsächlich gab es das ganze Opel Rekord-Quintett in Form zweitüriger Lastesel. Mit dieser Tradition brach erst im Jahr 1981 der Rekord E A2. Was mag zur Einstellung dieser sehr ansehnlichen Karosserieform geführt haben?
Ganz klar – der Opel Kombi fand schlicht zu wenig Kunden. Denn als Familienauto eignete sich ein viertüriger Rekord Caravan wesentlich besser. Das stellten die Käufer spätestens im Jahr 1979 mit der allgemeinen Einführung von Gurten im Fond fest. Schließlich erfordert es wesentlich weniger Verrenkungen, die Gurte vom Nachwuchs durch die hinteren Türen zu schließen, als sich bei einem Zweitürer wie vorliegendem Rekord C Caravan hierzu fürchterlich verbiegen und stoßen zu müssen.
Der Opel Rekord C Caravan fasste reichlich Ladung
Der Rekord C Caravan wurde zwischen 1966 und 1972 gebaut. Der bei 267 cm Radstand 455 cm lange, 175 cm breite und 145 cm hohe Mittelklasse-Wagen kam auf ein Leergewicht von rund 1135 kg. Wer die Zuladung von 530 kg nicht überschritt, bekam im Opel Oldtimer auch einigermaßen akzeptablen Vortrieb. Für den sorgte in unserem Fall ein Siebzehnhunderter-Vierzylinder, der als 1700 N 44 bis 48 kW/60 bis 66 PS und 116 bis 118 Nm Drehmoment mobilisierte. Maximal 141 km/h waren drin, den Standardsprint absolvierte der handgeschaltete Rüsselsheimer mit der Viergang-Handschaltung in Sekunden. Dabei gluckerte der Opel Rekord C Caravan im Schnitt 12,1 l/100 km durch den Vergaser.
Trauert der Rekord C Caravan dem Glanz vergangener Tage hinterher?
Unser Rekord 1700-Fotomodell hat seine besten Tage längst hinter sich. Das liegt weniger an der mattschwarzen Rollenlackierung als vielmehr an den Aufbrüchen darunter. Hier dürfte Graukittels Schraubendreher so manchen Blattstich landen. Dass die verchromten Stoßstangen ebenfalls braune Anhaftungen zeigen, fällt da kaum noch ins Gewicht. Anzurechnen ist dem Eigner dieses insgesamt 255.732 mal gebauten Opel Rekord C Caravan, dass er sie lackiert und nicht wie tausende pseudowilde Neuwagenhalter heutzutage foliert hat. Drücken wir ihm die Daumen, dass er sein Auto noch über den TÜV braten und danach erfolgreich gegen den Rost vorgehen kann. Wär doch schade, einen gerade mal höchstens 48 Jahre jungen Opel Rekord Caravan verschrotten zu müssen.
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