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Optisch war der Trabant P50 noch halbwegs akzeptabel, weswegen sein intern als Trabant P60 bezeichneter Nachfolger die wesentlichste Neuerung unter der Duroplast-Karosserie trug: Eine Leistungssteigerung um 15 Prozent gegenüber dem Trabant 500.

Der Trabant 600 Kombi wurde von 1962 bis 1965 gebaut ©autorild.de

So kam der Trabant 600 – so die Verkaufsbezeichnung der zweiten Trabant-Baureihe – nun auf 23 PS/17 kW. Die schöpfte der Zweizylinder-Zweitakter aus nunmehr 595 ccm Hubraum, ein Plus von einem Deziliter gegenüber dem Vorgänger im 600er. Die P60-Limousine lief von 1962 bis 1964 im VEB Sachsenring Automobilwerk in Zwickau vom Band, während die Trabant Kombi- und Lieferwagen-Varianten bis 1965 gebaut wurden.

Die Ablösung übernahm der bis zum Ende der DDR gebaute Trabant 601 Ähnlich wie beim größeren Wartburg 311 sollte der 600 Camping, ein Kombi mit Liegesitzen, für etwas Prestige sorgen. Transparent Dachteile blieben dem Thüringer Mittelklasse-Modell vorbehalten, der Sachse erhielt ein nicht minder attraktives Faltschiebedach. 

Auch Trabant 600 rängtängtängt ein Zweitakt-Herz ©autorild.de

Der Frontantrieb erlaubte eine Kombiversion des Trabant 600  

Wer den Trabant Kombi nach Kräften trat, kam auf etwas über 100 km/h Spitze. Führte der Fahrer vom bei 202 cm Radstrand 336 cm langen, 149 cm breiten und 146 cm hohen Trabant 600 Schaltvorgänge über das Viergang-Getriebe mit Krückstock-Schaltung im Armaturenbrett rechtzeitig nach Gehör und Erfahrung aus, blieb der Verbrauch nach damaligen Maßstäben absolut im Rahmen. Im Schnitt flossen 7,5 l/100 km durch den BVF-Flachstromvergaser; zeitgenössische Viertakter wie Fiat 600 oder NSU Prinz 4 waren etwas sparsamer. In Sachen Alltagstauglichkeit war der Trabant-Motor seinen westlichen Klassenkameraden jedoch weit voraus: Im Bug statt im Heck positioniert, erlaubte er auch eine Kombi-Karosserie.

Die Zierleisten und Chromradkappen verleihen dem Trabant Kombi einen Schuss Eleganz ©autorild.de

Der Dachträger war ein Pflichtkauf beim Trabant Kombi 

Viel wichtiger beim Trabant 600 Kombi als das farbig abgesetzte Dach, Chromtrimm für die Stoßstangen oder eine Sonnenschute war der Dachgepäckträger. Diesen musste man nicht selten zu seinem Trabant kaufen, um Reisegepäck oder größeres Frachtgut transportieren zu können – der Trabi ist auch als Kombi ein Kleinwagen. Ob die Dachlast von 50 kg wohl immer eingehalten wurde? Spätestens dann nicht, wenn zwei wohlgenährte Mitteleuropäer das seinerzeit populäre Dachzelt nutzten. Genutzt wird unser so liebevoll wie detailliert restauriertes Trabant 600-Fotomodell offenbar nur sehr vorsichtig, wie der prachtvolle Zustand es suggeriert. Allein der Türkanten-Reflektor wirkt am DDR Oldtimer unstimmig. Ansonsten: Sensationell!

Die Zweifarblackierung vom Trabant Oldtimer gefällt auch Pittiplatsch ©autorild.de

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