Bevor der spanische Autohersteller Seat in Wolfsburger Hand war, liefen in Barcelona mehr oder minder modifizierte Fiat Modelle vom Band. Dabei deckten die frühen Seat Modelle wie ihre Turiner Pendants zahlreiche Fahrzeugsegmente ab.
Ein solcher Fiat-Seat ist auch vorliegender Seat 131 Kombi, wie es unzweifelhaft das Emblem im Kühlergrill kundtut. Da der Fiat 130 nicht in Lizenz gebaut wurde, stellte der exakt vor 40 Jahren in der Mittelklasse positionierte Seat Oldtimer seinerzeit damit das Topmodell der Spanier dar. Unser Seat Kombi-Fotomodell war mit 55 kW/75 PS und 111 Nm Drehmoment die Basisversion der Baureihe;
über dem nach dem Hubraum benannten Seat 131 1430 rangierten noch kraftvollere Ausführungen mit bis zu 2,5 Liter großen Vierzylindern. Doch bot schon die Einstiegsvariante mit 150 km/h Spitze reichlich südländisches Temperament: Beherrschte der Fahrer das manuelle Viergang-Getriebe, rauschte der hinterradgetriebene Seat in etwa 14 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und war mit 8,8 l/100 äußerst sparsam.
Der Seat Kombi punktet mit üppigem Platzangebot
Steht der Seat 131 Kombi der Limousine gegenüber, so wird das Spardiktat aus Italien auffällig: Bis zur C-Säule gleichen sich die beiden Seat Modelle, doch anders als bei anderen Fahrzeugen mit gleichen konstruktiven Vorgaben wirkt das Kombiheck vom 131 Kombi sehr stimmig integriert und nicht wie nachträglich mal schnell draufgeklatscht. Der Innenraum dank schmaler Pfosten lichtdurchflutet, das Gepäckabteil mit 430 Litern bei fensterhoher Beladung und 1.170 Litern bei umgelegter Rückbank und aufrecht stehender Rückbank sehr großzügig. Kein Wunder, dass sich zwischen 1975 und 1984 zahlreiche Kunden einen solch geräumigen Seat kaufen gingen: So überzeugte der bei 249 cm Radstand 424 cm lange, 163 cm breite und 140 cm hohe Seat 131 als Limousine und Kombi insgesamt 412.948 Kunden.
Der Seat 131 Kombi könnte einige Neuteile vertragen
Gezeigter Seat Kombi gehört der ersten 131-Baureihe von 1976 bis 78 an, erkennbar am Kühlergrill und den verchromten Metallstoßstangen. Sicher ist der Zustand des Vorgängers vom Exeo ST, der als ehemaliger Audi A4 Avant ebenfalls keine Eigenentwicklung war, nicht herausragend, doch kann der Eigner vom 131 Kombi ja nicht einfach beim nächsten Seat Händler mal eben Frontblech und -stoßfänger ordern und tags drauf abholen. Doch mit ein bisschen Glück bringt er vom nächsten Spanien-Urlaub ja anstelle von Rioja und Chorizo einige Seat Teile vom Autoverwerter mit. Wir drücken die Daumen, dass er seinen Seat 131 Kombi noch lange Jahre durch den TÜV bekommt.
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