2 Türen

Nach heutigen Maßstäben Oberklasse-Ausmaße, nach damaliger US-Meinung nur Kompaktklasse: Der bei 282 cm Radstand 518 cm lange Dodge Dart Swinger. Für engstirnige Europäer für einen Kompaktwagen völlig undenkbar war der 5,2-l-V8.

Fürs Modelljahr 1973 bekam der Dodge Dart eine neue Front mit funktionalem Stoßfänger ©autorild.de

Der kompakte Dodge Dart wurde 1967 als Konkurrent zu Chevrolet Nova und Ford Falcon lanciert. Ab Modelljahr 1969 rollte der Dodge Dart Swinger in die Vorführräume der Händler, wo er als Hardtop-Coupé den zuvor erhältlichen Zweitürer mit B-Säule in Rente schickte. Unser prachtvoll erhaltenes Dodge-Fotomodell mit kupferfarbenem Lack und cremeweißem Vinyldach entstammt dem ’73er Jahrgang, wie leicht erkennbar ist:

So erhielt der Dodge Dart 1973 eine in der Mitte spitz zulaufende Frontpartie samt behördlich verordnetem wuchtigen Stoßfänger, um Parkrempler besser wegstecken zu können. Am Heck von Dart, Dart Swinger und Dart Sport verlebte die bisherige Stoßtange ein letztes Jahr, jetzt allerdings mit dicken Gummiklötzen bewehrt.      

Der 318 Cui V8 mit 5,2 Liter Hubraum war das zweitgrößte Triebwerk für den Dodge Oldtimer ©autorild.de

Dodge verpasst dem Dart Swinger Scheibenbremsen

Unterm Blechkleid vom Dodge Oldtimer gab es 1973 mit Ausnahme der elektronischen Zündung keine wesentlichen Neuerungen: Der 318 cui V8 Small Block mobilisierte wie im Vorjahr eine Leistung von 110 kW/152 PS und stemmte maximal 359 Nm Drehmoment. Damit war der leer 1.420 kg wiegende Dodge Dart Swinger keine Schnecke: Zusammen mit der dreistufigen Torqueflite-Automatik ging es in gut zehn Sekunden von 0 auf 100 km/h, maximal waren satte 182 Sachen Spitze drin. Da war es kein Fehler, dass Dodge die an Drehstabfedern aufgehängten Vorderräder mit Scheibenbremsen verzögerte, während an der blattgefederten hinteren Starrachse Trommeln langen mussten.

Kupfermetallic, Creméweiß und Chromglanz stehen dem Dart Swinger bestens ©autorild.de

Dem Dodge Oldtimer lief die Kundschaft weg

Eine besonders rare Option für den Dodge Dart Swinger war das Schiebedach, während die Sitzlehnen mit hohen Kopfstützen und versenkbarer Mittelarmlehne deutlich populärer war. Die neue elektronische Zündung gehörte wiederum zum Standard. Übermäßig begeistert waren die Kunden indes nicht; mit 107.619 Einheiten sank der Absatz vom Dart Swinger V8 gegenüber dem vorigen Jahrgang um 11.999 Fahrzeuge. Ob nun der gegenüber dem Vorjahr um 56 auf 2.704 US$ gestiegene Einstiegspreis oder die mit nun bereits sieben Jahre für US-Verhältnisse reichlich veraltete Basis für den Einbruch zu verantworten ist? Die Ölkrise war jedenfalls nicht der Grund, warum sich immer weniger Menschen eine Dodge Dart kaufen wollten: Sie brach ab Oktober und damit erst im 1974er Modelljahr aus. 

Von einem Blümchen zum nächsten: Der Dart Swinger kokettierte mit seinem Namen ©autorild.de

Der kleine Dodge Dart Swinger hat großen Durst

Wünschen wir dem Fahrer vom Dodge Oldtimer heute dennoch, dass ihm nicht auch der Sprit ausgeht: Nicht nur die größeren Stallgenossen Dodge Dart und Dodge Challenger glänzten mit bisweilen wüsten Trinksitten. Mit einem überraschend hohen Verbrauch von kombiniert 11,6 mpg, was etwa 21l/100 km entspricht, kann auch der kleine Dart saufen wie die großen US-Cars. 

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