Für den Export wurden die Nissan Modelle aus Imagegründen häufig mit dem Label der 1934 übernommenen Firma Datsun hergestellt, hatte Nissan doch im zweiten Weltkrieg reichlich Rüstungsgüter produziert. Daher heißt dieser kompakte Zweitürer Datsun 1200.
Der Datsun 1200 was das Einstiegsmodell der von 1970 bis 1974 gebauten Datsun Sunny-Reihe B110. In Europa nur als Zwölfhunderter erhältlich, kamen andere Märkte auch in den Genuss der 1400er Modelle mit um vier auf 234 cm gestrecktem Radstand. Wie schon der Vorgänger
war auch diese Sunny-Generation als zweitüriges Coupé sowie jeweils zwei- und viertürige Limousinen und Kombis verfügbar. Der 383 cm lange, 150 cm breite und 139 cm hohe 1200 rivalisierte in Japan als großer Bruder vom Datsun Cherry vor allem mit dem Toyota Corolla und dem Mazda 1000, in Europa wiederum mit Opel Kadett und Ford Escort
Der Datsun Oldtimer war konservativ aufgebaut
Konzeptionell war der Datsun 1200 in seiner Klasse unauffällig: Der längs eingebaute Vierzylinder mobilisierte 40 kW/54 PS und 99 Nm Drehmoment, was er über eine manuelle Drei- oder Viergangschaltung an die hintere Starrachse lieferte, die an Blattfedern aufgehängt war. Alternativ gab es den Datsun Oldtimer auch mit Dreistufen-Automat, der den Doppelvergaser dazu brachte, bis zu 11 l/100 km durchlaufen zu lassen. Angesichts der überschaubaren Leistung montierte Datsun ab Werk Trommelbremsen; auf Wunsch erhielt der bis zu 145 km/h schnelle und in 17 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigende 1200 aber vordere Scheibenbremsen wie der sportliche Datsun 240Z.
Der Datsun 1200 gehörte hierzulande zum ersten Aufgebot
Vorliegender Datsun Oldtimer dürfte hierzulande zu den absoluten Seltenheiten gehören – seinerzeit ignorierten deutsche Kunden japanische Autos meist noch. In den Benelux-Ländern oder Skandinavien stießen die Datsun Modelle und andere Asiaten auf deutlich größeres Interesse. Um so rarer ist der Datsun 1200 heute, hielt den Kompaktwagen doch kaum wer für bewahrungswürdig. Doch nach Gründung von Nissan Deutschland im Jahr 1972 zog spätestens ab den 80ern keiner mehr die Augenbrauen hoch, was auch an der nun weniger schwülstigen Formgebung lag. Nur der allgemeine Aufbewahrungstrieb ließ noch zu wünschen übrig – wir haben es hier mit einer löblichen Ausnahme zu tun.
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