Ab 1971 konnten technikverliebte Coupé-Fans sich endlich einen BWM 3.0 CSI kaufen – und fortan mit den BMW 3.0 CS fahrenden Vergaserverfechtern über die Vor- und Nachteile der Einspritzung aus dem Hause Bosch streiten.
In Sachen Performance ließ die BMW 3.0 CSI Fraktion freilich kein gutes Haar am ebenfalls zwischen 1971 und 1975 gebauten 3.0 CS: Die D-Jetronic holte aus dem Reihensechser mit 200 glatte 20 PS und mit 277 immerhin 17 Nm mehr Drehmoment. Derart gedopt,
rauschte der 3.0 CSI in 7,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h und machte 220 Sachen Spitze. Damit nahm der 1374 kg schwere Einspritzer dem Vergaser eine halbe Sekunde und 7 km/h ab, musste sich aber dem dank seiner üppigen Spoiler als „Batmobil“ verulkten BMW 3.0 CSL geschlagen geben: Hatte der ab 1973 verbaute 3,2-Liter-Sechszylinder einen guten Tag, lag dreistelliges Tempo bereits nach 7,1 Sekunden an. Zudem flossen mit 9,9 l/100 km immerhin 0,7 l weniger durch die D-Jetronic als durch die Solexdüsen
Der 3.0 CSI gehörte zu den Flaggschiffen von BMW
An der Optik des intern BMW E9 genannten Zweitürers hatte wiederum keine der beiden Parteien etwas auszusetzen. Die deutlich geschmeidigere Seitenlinie und die mit Doppelscheinwerfern bewehrte Haifischfront hob das bei 262 cm Radstand 466 cm lange, 165 cm breite und 137 cm hohe BMW Coupé vom deutlich bodenständigeren und klobigerem BWM 2002 ab. Auch preislich rangierte der von der Oberklasse-Limousine BMW E3 abgeleitete 3.0 CSI deutlich über dem in der Mittelklasse positionierten Null-Zwo, der stets mit Vierzylindern kam. Zudem kam der Hofmeister-Knick am größeren der beiden BMW Modelle wesentlich besser zur Geltung. BMW 3.0 CSI und Co. trugen hier stolz das blau-weiße Hersteller-Emblem, zur Schau.
Ein BMW 3.0 CSI zum Verlieben
Vorliegender 3.0 CSI macht einen recht fitten Eindruck – sowohl, was den generellen Zustand mit Ausnahme einiger Rostpickel als auch die sportliche Ausstattung angeht. So trumpft dieser BMW Oldtimer mit Vielspeichen-Alurädern im Alpina-Look und einem Sportlenkrad mit drei gelochten Speichen auf. Der mit 450 Litern reisetauglich bemessene Kofferraum und die flotten Chromgitter an den Lufteinlässen gehörten indes zum Serienstandard und hatten eine große Zukunft: Nach dem BMW 3.0 CSI und den weiteren E9-Versionen zierten letztere 25 Jahre später ab 2000 wieder die potenten Coupés und Cabrios der Bayern. Die Einspritzung war auch nicht mehr wegzudenken. Zumindest nicht in den Herzen von 8.144 CSI-Kunden, BWM selbst verbaute noch bis 1897 im 316 Vergaser.
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