2 Türen

Frontlenker sind keine VW-Erfindung – die hatte zum Beispiel Citroën schon vor dem zweiten Weltkrieg mit dem HY im Programm. Und da sich das Konzept in Europa durchsetzte, sprang Ford auf den Zug auf und lancierte 1953 den Ford FK 1000.

 Der wassergekühlte Frontmotor des Ford Taunus Transit brauchte einen großen Grill ©autorild.de

Der Frontmotor im Ford Transporter führte gegenüber dem VW T1 zu einem größeren und vor allem ebenen Stauraum mit fünf Kubikmetern Ladevolumen. Die sehr breite Hecktür erlaubte die Beladung an der Rampe, durch die seitliche Tür passte sogar eine Europalette. Dank seiner Geräumigkeit sowie den kraftvollen und dennoch recht sparsamen Reihenvierzylindern war der FK 1000 ein Liebling von Feuerwehren und Rettungsdiensten;

verglichen mit dem T1 bekam er deutlich häufiger ein Blaulicht aufgesetzt und tat teilweise jahrzehntelang Dienst. So auch unser Ford Taunus Transit-Fotomodell, wie der Ford FK 1000 beziehungsweise 1250 – die Zahlen geben die Nutzlast in Kilogramm an – nach einer Modellpflege 1961 genannt wurde. Er sorgte einst auf dem bayrischen Flugplatz Moosburg für Sicherheit.

Schieben und Ausstellen muss langen – Kurbelfenster hat der Ford Oldtimer nicht ©autorild.de 

Ein Taunus Transit mit Mittelschaltung

Unser Ford Taunus Transit gehört zu den letzten Versionen der im Dezember 1965 zugunsten des kurzhaubigen Ford Transit eingestellten Modells: Den Schalthebel auf dem Wagenboden hielt in den Taunus Transit mit Zwillingsbereifung 1963 Einzug, in die übrigen Ford Nutzfahrzeuge der Baureihe 1964. Da konnten die wackeren Floriansjünger mit ellenlangen Wegen durch die vier Gänge schalten, wenn sie im mit zwei simplen Starrachsen versehenen Ford Kastenwagen unkomfortabel zum Einsatzort hoppelten. Dafür hatten sie danach mit dem Taunus Transit keinen Ärger: Die grundsolide Kastenrahmen-Konstruktion mit aufgeschweißtem Häuschen kostete in Instandsetzung und Wartung oftmals weniger als ihre eigenen Pkw. Wenn’s überhaupt mal was zu tun gab. Wenn nicht, widmete man sich halt der Pflege.

 Antimuff: Die sechs Schlitze pro Seite stellen beim Transit Kastenwagen die Belüftung sicher ©autorild.de

Geht der Ford Taunus Transit nun auf große Fahrt? 

Denn stand ein Taunus Transit in Feuerwehrdiensten, wurde er nie weit bewegt – mal zum Einsatz, mal zur Übung. Das war’s. Keine Überlandfahrten, nur Kurzstrecke. Zudem orderte die Feuerwehr gern kurze Hinterachsübersetzungen zugunsten des Sprintvermögens. Höchstgeschwindigkeit spielte eine untergeordnete Rolle, obgleich der Transit Kastenwagen mit dem 55 PS und 111 Nm mobilisierendem 1,5-l-V4 aus dem 15M auf satte 105 km/h Spitze kam. Ob der jetzige Besitzer seinem bei 230 cm Radstand 430 cm langen, 174 cm breiten und 196 cm hohen Ford Oldtimer derartige Strapazen noch antun mag? Oder erwartet den Ford Taunus Transit wie viele seiner Artgenossen ein Ruhestand als Reisemobil? So würden immerhin mal einige Kilometer auf dem Tacho zusammenkommen.

 Ohne Kölner Stadtwappen durfte der Taunus Transit das Werk nicht verlassen ©autorild.de

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