2 Türen

80s Revival? Nix da! Diesel statt Dieter, Krawallsoundtrack statt Kastratenarie, RS 5-Emblem statt Nora-Kettchen und Stadlers Audi statt Geronimos Cadillac. Der konzeptionelle Audi RS 5 TDI erweist sich auf dem schwedischen Sturup Raceway als knallharter Hund.

Der Audi RS 5 Test fand auf dem absperrten Sturup Raceway statt ©autorild.de

Beim Audi RS 5 Test geht es um Torque, also Drehmoment. Und davon reichlich viel:

Dank eines neuartigen Laders, der im Drehzahlkeller mangels ausreichendem Abgasstroms von einem kleinen E-Motor auf Touren gebracht wird, liegen zwischen 1.250 und 2.000 Touren satte 750 Nm an. Erst im höheren Drehzahlbereich schaltet sich beim Audi RS 5 TDI Concept der kleine Abgaslader zu, der große etwas später hinzu, der kleine Abgaslader bei Erreichen seiner Drehzahlgrenze ab, und schließlich presst der große Lader allein Luft in die Brennräume des 3.0 TDI V6. Soviel zum Modern Torqing, der zeitgemäßen Erzeugen eines hohen Drehmoments per Triturbo-Aufladung. Und jetzt Abfahrt! 

Hinter den Zöllern des RS 5 TDI Concept rotieren Carbon-Keramik-Bremsscheiben ©autorild.de

Audi hat den RS 5 TDI harmonisch abgestimmt

Der konzeptionelle Audi RS 5 TDI ist nicht allein auf dem Sturup Raceway unterwegs – es gilt, brav hinter dem Pacecar – einem RS 6 Avant – zu bleiben. Der Kombi grollt los, das Audi Coupé brüllt hinterher. Innen wirkt der RS 5 mit Selbstzünder nicht wesentlich anders als im A5-Topmodell mit dem drehfreudigen Saugbenziner. Top-Verarbeitung, Sportsitze mit üppigem Seitenhalt, unten abgeflachtes Volant. Aber da: Der rote Bereich beginnt schon bei 5.600 Touren, gerade zu lächerlich wenig für einen modernen Benziner. Wiederum sehr viel für einen Diesel. Und der tourt in der Audi RS-Studie sehr willig hoch, großartig. Der erwartete Tritt in den Rücken fällt aus, stattdessen ein unablässiges Schubsen. Wow!

Der Innenraum vom Audi Concept Car unterscheidet sich nicht vom regulären RS 5 ©autorild.de

Audi RS 5 TDI vs. RS 6 Avant

Die erste Kurve nimmt der RS 5 TDI problemlos, hat er doch morgens erst neue Pirelli P-Zeros vom Format 275/30 ZR20 und Carbon-Keramik-Bremsscheiben bekommen. Wie übrigens jeden Morgen hier beim Audi TDI Workshop. Der freche RS 6 Treter fordert zum Dragrace. Allzeit bereit. Er mit 560, ich mit 385 PS, soviel wie sonst im 4.2 TDI. Er mit 700, ich mit 750 Nm Drehmoment. Countdown, lautes Grollen, los – komm schon! Zunächst ist unser kleines Rennen sehr ausgeglichen, erst bei höherem Tempo setzt sich der Biturbo-Benziner deutlich ab. An Dampf mangelt es also nicht. Und es qualmt auch nicht tiefschwarz wie bei wildgewordenen US-Diesel-Pickups. Kein Wunder, dass Audi den E-Lader noch in diesem Jahr in Serie bringen will. Sehr wahrscheinlich im neuen A6.

Der Drehzahlmesser verrät den ersten Audi RS-Diesel ©autorild.de

Revanche für den Audi RS-Diesel 

Und jetzt: drei, zwei, eins, meins! Otto-Super-Verbraucher verpennt den Start und sieht gegen den Audi RS 5 TDI auch kein Land mehr. Ha! Um das Pacecar-Privileg des an der Spitze Fahrens aber nicht vollends außer Kraft zu setzen, gibt’s ein kurzes Päuschen, bis der Kombi die Kurve hinter der Ziellinie erreicht hat. RS 5-typisch machen die zahlreichen Windungen vom Sturup Raceway großen Spaß, das straffe Sportfahrwerk mit den bissigen Bremsen scheint sich auf der Strecke sehr wohl zu fühlen; hohes Tempo geben die kurzen Geraden indes nicht her. Schade, dass der Audi RS-Selbstzünder nicht für die Serienfertigung geplant ist. Aber das ist nicht das letzte Wort der Ingolstädter. Entsprechendes Publikumsecho für einen Power-Diesel vorausgesetzt.   

Der Audi RS 5 TDI Concept soll das Publikumsecho ausloten. Unsere Stimme hat er! ©autorild.de

Diesen Artikel teilen in:

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn

Kommentare  

0 #1 Gilbert 2017-12-05 14:27
Thanks for finally talking about >Autorild Blog - Modern Torqing: Mit dem Audi RS 5 TDI Concept
auf der Piste
Zitieren

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren