Serpentinen gab es im Hinterland der Costa del Sol en mass, womit das bergige Areal ideal für einen Audi TTS-Fahrbericht gewesen wären. Da es dort aber mit Auslaufflächen mau aussieht, verlegte Audi die TTS-Probefahrt auf den Ascari-Ring.
Kurz nach Sonnenaufgang beginnt der Audi TTS-Test 2014 an einem frischen Septembermorgen. Die 2.0 TFSI Motoren sind schon aufgewärmt, das Briefing fällt kurz aus:
„Es geht hier nicht um neue Rundenrekorde, sondern aufzuzeigen, welch hohes fahrdynamisches Potential der neue TTS bietet.“ Äh, ja. Nach zwei geführten Proberunden die erste Dynamikprüfung im Auto-Modus der Audi drive select-Fahrzeugeinstellung. Junge, wie der abzischt! Klar von Vorteil, dass die 380 Nm Drehmoment über den breiten Bereich von 1.800 bis 5.700 Touren anliegen und für satten Vortrieb sorgen: Bereits vor der ersten Kurve zeigt der Tacho im dem TTS vorbehaltenen zentralen Drehzahlmesser über 100 km/h an. Die werden aus dem Stand ja auch in flotten 4,6 Sekunden erreicht.
Der Audi TTS-Test war ein äußerst kurzweiliger
Dem kernig bollernden, vorläufigen Audi TT-Topmodell zeigen zwei Pylonen den Brems- und zwei weitere den Einlenkpunkt an. Das unten abgeflachte Sportlenkrad liegt auch ohne Perforation gut in der Hand, und setzt den Richtungsbefehl direkt um. Obgleich sie optisch nicht übermäßigen Seitenhalt vermitteln, tun die sehr bequemen S-Sportsitze praktisch aber genau dies und helfen so, sich ganz auf Gas, Bremse und Lenkung konzentrieren zu können. Neue Kurve, neuer Spaß. Dass der neue Audi TTS so agil ums Eck flitzt, ist neben der hecklastigeren Auslegung vom quattro-Allradantrieb auch dem ESC zu verdanken, dass die kurveninneren Räder stärker verzögert. Zu wenig Druck auf die kraftvolle Bremse sorgt dafür, dass der Ingolstädter zu rutschen anfängt, aber auf Kurs bleibt und sich bestens einfangen lässt.
Das Audi TT-Topmodell verführt und fordert
Runde zwo absolviert der Audi Sportwagen im Dynamic-Modus. Der 228 kW/310 PS bei leistende Vierzylinder dreht und das Sechsstufen-S-tronic schaltet noch schneller hoch, was den schönen Nebeneffekt hat, dass es häufiger aus dem Vierrohrauspuff knallt. „Emotional“ sagt das Marketing, „whoa geil“ lechzt der Fahrer. Dank der besseren Beschleunigung erfordert der neue Audi TTS auch engagiertere Bremsmanöver, wobei die dank Dynamic steifere Dämpfung vor jeder Kurve dazu verleitet, jene flotter auszukosten. Ein weiterer Vorteil, den TTS-Test von öffentlichem auf privaten Asphalt zu verorten, lag in im Fehlen lästiger Begrenzungen: Auf knapp das doppelte des spanischen Landstraßen-Tempolimits von 90 km/h, nämlich Tempo 176 kam das Audi Coupé im schnellsten Streckenabschnitt.
Mit dem TTS offeriert Audi einen echten Brandstifter
Die finale Runde beim Audi TT-Test der S-Ausführung werden zusätzlich zum Dynamic Modus die Eingriffe vom ESC verringert. Heißt: Gleicher Vorwärtsdrang, aber schönere Drifts durch die teil sehr engen Kurven unseres Abschnittes vom Ascari-Ring. Die schnelle Abwechslung zwischen den beiden Pedalen ersetzt den fehlenden Kaffee zum Start in den Tag, wobei es genauso viel Spaß bringt, die Querführung der 245/35er Hankook Ventus S1 evo auf 19-Zoll-Alus je nach Bremsdosierung mehr oder minder wimmernd auszuloten oder aber das Gebrüll vom Klappenauspuff und das In-den-Sitz-gepresst-werden zu genießen. Der Kopf sagt, die Kollegen seien jetzt auch mal dran, das Herz freut sich, dass der jetzt einsetzende Regen uns verschont hat.
Der Audi TTS-Preis verhält sich proportional zum Fahrspaß
Also, zugreifen, wenn der neue Audi TT 2014 im Oktober in die Vorführräume einzieht. Die Audi Händler geben den TT mit dem 169 kW/230 PS starken Zwoliter-Benziner ab 35.000 Euro raus, während der TTS-Preis bei 51.250 Euro für die Version mit dem ebenfalls prachtvollen, da präzise und leicht zu bedienenden Sechsgang-Schaltgetriebe beginnt. Das DSG kostet noch einige, bislang nicht spezifizierte Euro extra. Den Kollegen hat der Flitzer auch gefallen, hier die Eindrücke von Milos, Thomas und Tom.
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