Als indirekter Nachfolger von Diplomat, Admiral und Kapitän hatte es der 1978 eingeführte Opel Senator nie leicht – zu sehr erinnerte er an den deutlich darunter positionierten Opel Rekord, was seinen Kunden in der gehobenen Mittelklasse nicht das erhoffte Prestige brachte.
Unser Opel Senator Fotomodell gehört unverkennbar der 1982 lancierten, modellgepflegten A2-Serie an – die Scheinwerfer sind flacher und breiter, die Motorhaube läuft vorn abgeknickt aus. Gegen den aerodynamisch ausgeklügelten Mercedes 190 und W124 sowie den ebensolchen neuen Audi 100 sah der Senator A mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,45 richtig alt aus, weswegen dieses Facelift rasch hermusste.
Damit ging der cW-Wert der Opel Limousine auf 0,39 zurück, was gegen die Gleiter aus Stuttgart und Ingolstadt allerdings nur wenig brachte. Sowohl Benz als auch Audi wurden als eigenständige Nobel-Modelle angesehen, der Senator wiederum lediglich als verlängerter Opel Rekord mit veränderter C-Säule und Heckpartie.
Opel verpasste dem Senator A auch Rekord-Motoren
Und ja, mehr war der Opel Senator A auch nicht – die gestreckte Frontpartie diente wie einst beim Commodore dazu, einen Reihensechszylinder unterzubringen. Und nicht mal der steckt in vorliegendem Opel Oldtimer, sondern der ab Frühjahr 1983 als Einstiegstriebwerk offerierte Zwoliter-Einspritzer aus dem Rekord E. Der leistete zunächst 81 kW/110 PS und wurde schon im Juli auf 85 kW/115 PS getrimmt. Serienmäßig oblag die Kraftübertragung auf die Hinterachse einer Viergang-Schaltung, gegen Aufpreis orderten die Opel Händler ein Fünfgang-Getriebe oder eine Dreistufen-Automatik. Damit waren 175 bis 180 km/h Spitze drin, den Sprint von 0 auf 100 absolvierte der Senator A im optionalen Weißgold-Metalliclack in bestenfalls 13 Sekunden.
Der Opel Senator A fand nicht allzu viele Kunden
Anders als die meisten Senator A2, von denen bis zur Einstellung des Opel Senator A 1986 lediglich rund 50.000 Exemplare gefertigt worden sind, ist der weißgoldene in optisch sensationellem Zustand. Nicht eine Rostblase trübt den Lack, der Innenraum wirkt sorgsam gepflegt, noch finden sich Beulen in der nur leidlich gegen den Gilb geschützten Karosserie, was neben dem mäßigen Image auch der Grund für die heutige Seltenheit des einstigen Opel Topmodells ist. Dass der Eigner die so genannten Wollknäuel-Felgen nicht gegen Baumarkt-Alus getauscht hat, spricht genauso für ihn wie seine Einstellung, das auch in Opel Fan-Kreisen wenig gefragte Modell in Ehren zu halten.
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