4 Türen

Klar, alle Yuppies und Hipster wollen den Saab 900. Damals wie heute. Doch der kleine Automobilhersteller aus Trollhättan hatte auch noch andere Modelle gebaut. Zum Beispiel den Vorgänger des 900, den Saab 99.

Saab verbaute am 99 zunächst genauso klobige Blinker wie Volvo an der frühen 140er-Reihe

Als der Saab 99 1968 in den Handel kam, rangierte er über dem technisch und stilistisch in die Jahre gekommenen Saab 96. Dem Frontantrieb hatte man natürlich die Treue gehalten, nicht aber den V4-Motoren aus dem Hause Ford:

Sie wichen Reihenmotoren des Herstellers Triumph mit 1,7 und 1,85 Litern Hubraum. Das ab 1972 für den Saab Oldtimer lancierte Zwoliter-Aggregat hatte mit dem der Briten wiederum nur noch ansatzweise zu tun und war eine umfassende Weiterentwicklung der Schweden. Doch die erste wichtige Neuerung kam bereits 1970: In diesem Jahr boten die Saab mit dem 99 E einen technisch hochmodernen Einspritzer mit einer Bosch L-Jetronic zur Gemischaufbereitung.

Die Scheinwerferwischanlange des Saab 99 sorgt jederzeit für ausreichende Sicht

1972 bekam der Saab Oldtimer sein erstes Facelift

Unser tirolgrünes Saab 99-Fotomodell wurde frühestens 1972 gebaut, erkennbar an den in diesem Jahr eingeführten klobigeren Stoßstangen. Über der vorderen entfernt die Scheinwerfer-Wischwaschanlage zugunsten der Sicherheit wirkungsvoll die Hinterlassenschaften mückenreicher Sommer und schneereicher Winter. Nicht verkehrt, wenn man dank 95 PS und 143 Nm Drehmoment in 14,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h flitzte und 161 Sachen Spitze machte. Dass der Saab 99 E auf der Straße blieb, oblag den an oberen und unteren Dreieckslenkern mit Federbeinen aufgehängten Vorderrädern genauso wie der schraubengefederten, starren Hinterachse mit zwei Wattgestängen und einem Panhardstab. 

Tirolgrün steht dem Saab Oldtimer aus den frühen 70ern ganz hervorragend

Der Saab 99 verkaufte sich durchaus gut

Vier Scheibenbremsen waren für Saab Ehrensache, schließlich hatte der Saab 99 sich wie der 96 eine sportliche Reputation bei diversen Rallies erarbeitet. Das und sein Image als Auto für besser gestellte Nonkonformisten animierte viele zum Saab Kaufen – und zwar bis zur Einstellung der 99-Fertigung im Jahr 1984 insgesamt 588.643 Kunden. Vorliegende Saab Limousine war übrigens der erste Viertürer; die vorigen Saab Automobile wie 93 und 95 warteten stets mit zwei Türen auf.  Der Wagen macht einen recht ordentlichen, gut patinierten Eindruck und gewinnt durch die zweifarbigen Sportfelgen sehr an Ausstrahlung hinzu. Bleibt nur zu hoffen dass dieser Saab Oldtimer nicht allzu sehr durch die Berliner Winter leidet – denn anders als in Schweden wird hier mit Salz gestreut.

Das E des Saab 99E weist auf die elektronische Benzineinspritzung hin

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