1977 erblickte der erste offizielle BMW 7er E23 das Licht der Welt – und schloss deutlich zur ebenfalls ersten offiziellen Mercedes S-Klasse W116 auf. Gerade unter der Haube der BMW Limousine mangelte es aber noch an Prestige.
Leistung bot der BWM 7er spätestens als BMW 745i reichlich – dessen zunächst 3,2 und ab 19 dann 3,4 Liter großer Reihensechszylinder mobilisierte dank Turbolaufladung beachtliche 185 kW/252 PS. Wer Turboboost und Turboloch weniger schätzte und eine gleichförmige Leistungsentwicklung bevorzugte,
griff zum 735i. Dort sorgte der identische Ottosechser ohne Abgaslader für Vortrieb. Die Motorkraft wurde serienmäßig per Handschaltung – BWM verstand sich als sportlicher Premium-Anbieter – an die Hinterachse geleitet und sorgten dank des aufwändigen Fahrwerks mit vorderer Doppelgelenk-Federbeinachse und hinterer für enorme Agilität. Die bot der W116 als 3,5 Liter großer 350 SE/SEL nicht unbedingt, dafür aber zwei Pötte mehr. Und das war für viele Kunden ausschlaggebend.
Der BMW 735i war ein echter Flitzer
Unser prachtvolles BMW 7er-Fotomodell entstammt der Zeit nach der Modellpflege vom Mai 1983, wie es leicht an der breiteren und kantiger ausgeformten Niere zu erkennen ist. Die zeitgenössischen Alpina-Felgen im Vielspeichen-Design gehen gut mit der aggressiven Haifischfront vom E23 einher. Auch die Fahrleistungen des 160 kW/218 PS bei 5.200 Umdrehungen sowie 310 Nm Drehmoment bei 4.000 Touren mobilisierenden BMW 735i ließen nichts zu wünschen übrig: Mit dem Fünfgang-Getriebe flitzte der 7er-Topsauger in 7,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und kam auf Tempo 217; war die Vierstufen-Automatik an Bord, ging der bei 280 cm Radstand 486 cm lange, beträgt 180 cm breite und 143 cm hohe 735i gemächlicher zu Werke. Zudem steigerte der Automat das Gewicht um 10 auf 1.530 kg.
Hoher Wertverlust machte dem ersten BMW 7er zu schaffen
Dem Eigner des vorliegenden BMW 735i kann man nur zu seinem Mut zur Lücke gratulieren: Auch wenn der E23 mit insgesamt 285.029 Einheiten zwar nicht ansatzweise am Verkaufserfolg der S-Klasse kratzte, ist die BMW Limousine mittlerweile trotz dieser recht hohen Stückzahl quasi gänzlich aus dem Straßenbild verschwunden, während die großen Stuttgarter nie weg vom Fenster waren. Hoher Wertverlust und ein zweifelhaftes Image raffte die 7er E23 dahin. Ob sich das mit weiterer H-Tauglichkeit ändert, ist jedoch fraglich. Bei der 1987 lancierten zweiten BMW 7er Reihe hatten die Bayern aus der Kritik am Antrieb gelernt und boten auch kultivierte wie kraftvolle V8-Motoren an.
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