Oben ohne

Neben dem Jaguar XK120 gab es nach dem Krieg noch andere potente Sportwagen auf der Insel. So zum Beispiel den Austin-Healey 100, der mit erprobter Technik auf Kundenfang ging.

Die gelouverte Haube spricht für einen Austin-Healey 100M ©autorild.de

Im Gegensatz zum nach seinem Dreiliter-Motor benannten Austin-Healey 3000 erhielt der Austin-Healey 100 seinen Namen nach seiner Höchstgeschwindigkeit. Der ab 1953 gebaute Roadster gehörte zu den wenigen Nachkriegsautos,

die als Dauertempo 100 Meilen pro Stunde, rund 160 km/h erreichen konnten. Dass man dazu die Frontscheibe wie bei vorliegendem Austin Oldtimer einklappen musste und in der Folge dem Wind nahezu schutzlos ausgesetzt war, störte in dieser entbehrungsreichen Zeit keinen. Schon gar nicht mit allen Wassern gewaschene Kriegsveteranen oder draufgängerische Rennfahrer. Letzere traten mit dem 100 auch in Le Mans an, wo er 1955 in den schweren Unfall verwickelt wurde.

Vier Instrumente mussten im Austin Oldtimer reichen ©autorild.de

Die unbeliebte Basis tat dem Austin-Healey 100 keinen Schaden

Unter dem Blech des Healey 100 fand sich der Antriebsstrang des recht erfolglosen  Mittelklasse-Limousine Austin A90 Atlantic. Das 1952 auf der Earls Court Show gezeigte Showcar beeindruckte Leonard Lord, Direktor der Austin-Mutter British Motor Company derart, dass er mit Donald Healey einen Handel einging: Der gestaltete fortan die Sportwagen, die Austin in Longbridge zusammenbaute und anschließend vertrieb. Bereits am nächsten Tag hatte das Fahrzeug ein neues Emblem, das es als den neuen Austin-Healey 100 auswies. Den Geschmack der Kunden traf der Austin-Healey vollends: Die Erstversion BN1 begeisterte 10.030 Käufer, das identisch motorisierte Folgemodell BN2 wurde in 4.604 Einheiten abgesetzt.

Drahtspeichen-Räder waren an einem Roadster der 50er-Jahre obligatorisch ©autorild.de

Der Austin-Healey ist ein technikhistorischer Meilenstein

Der Austin-Healey 100 war ein konstruktiv sehr konservativer Sportwagen; die recht modern zugeschnittene Karosserie ruhte auf einem Leiterrahmen, die hintere Starrachse wurde von Blattfedern geführt. Der 2,7-l-Vierzylinder mobilisierte bei 4.000 Umdrehungen 90 PS und 150 lbs/ft bei 2.000 Touren. Wer das Dreigang-Getriebe mit Overdrive beherrschte, schoss mit dem Austin-Healey in 11,2 Sekunden von 0 auf 96 km/h und weiter auf 171 Sachen Spitze. Verzögert wurde der bei 229 cm Radstand 384 cm lange, 152 cm breite und 125 cm flache Austin Oldtimer durch Girling-Trommelbremsen; als erster Serienwagen der Welt hatte aber der für den Rennsport konzipierte 100S weltweit vier Dunlop-Scheibenbremsen an Bord. 

Das geflügelte Emblem von Austin-Healey versprach hohe Geschwindigkeit ©autorild.de

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