4 Türen

Auch der Audi S6 Avant hat mal ein Update verdient. Und ein Extraschuss Leistung wird immer gern gesehen, vor allem wenn der Verbrauch gleichzeitig zurückgeht. Wir testeten den S6 Avant nach der als Produktaufwertung bezeichneten Modellpflege.

Fürs Modelljahr 2015 wurde der Audi S6 dezent aufgefrischt ©AUDI AG

Selbstverständlich stand bei unserer Audi S6 Probefahrt die Fahrdynamik im Vordergrund. Und ja, an der herrscht im S6 Avant kein Mangel. So stehen zwischen 5.800 und 6.400 Umdrehungen alle 450 Pferde zur Verfügung, 22 kW/30 PS mehr als beim Vorgänger. Und zwischen 1.400 und 5.700 Touren liefert der 4.0 TFSI Benziner sein maximales Drehmoment von 550 Nm. Also:

Gaspedal durchtreten, und das nach dem S8 zweitstärkste Modell des Audi S-Programms donnert in 4,6 Sekunden von 0 auf 100. Reifenqualm gibt’s dank quattro-4x4-Antrieb nicht, dafür kündigt der Biturbo-V8 unzweideutig an, dass hier kein übliches 08/15-Familienauto anrollt. Turboloch? Kennen wir nur vom Hörensagen. Turboboost? Am eigenen Leibe erfahren.

Die Sportsitze des Audi S6 Avant sind elegant abgesteppt ©autorild.de

Der S6 Avant brilliert als echter Schnelltransporter

Geradeauslauf und -beschleunigung des Audi S6 Avant lassen keine Wünsche offen, doch gibt’s hierzulande anders als jenseits des Atlantiks auch häufiger mal Kurven. Die lassen sich mit dem S6 Avant derart ambitioniert in Angriff nehmen, dass den übrigen Verkehrsteilnehmer derweil zu stehen scheinen. Reichlich Leistung, das Sportdifferential und die straff gehaltene S line adaptive Air suspension sind unserem Treiben nun mal äußerst förderlich. Die direkte Lenkung bringt den Audi Kombi genau dahin, wo es mit dem griffigen Lenkrad befohlen wurde. Geschmeidig und zügig tauscht die achtstufige S tronic währenddessen die Zahnradpaarungen, und nur besonders übermütige Zeitgenossen werden Schaltvorgänge per Wippe vornehmen.

Im Fond vom Audi Kombi geht es nicht minder chic zu ©autorild.de

Der Audi S6 Avant verwöhnt seine Insassen

Bei aller Sportlichkeit enttäuscht der S6 Avant auch auf der Langstrecke nicht: Das Akustikglas lässt das V8-Grollen draußen, so es nicht auf Knopfdruck herunterfährt, während die S-Sportsitze mit integrierten Kopfstützen nicht nur hohen Komfort, sondern auch genügend Seitenführung bieten, sodass beim Audi S6 Test niemand seinem Nebenmann auf die Pelle rückt. Das arrasrote Leder verleiht dem Innenraum eine verruchte Note; sollte es jemandem zu anzüglich daherkommen, sei noch Folgendes hinzugefügt: Nach Umlegen der Rücksitzlehnen steht eine 197 cm lange und minimal 105 cm breite Liegewiese zur Verfügung. Wohl dem, der beim Audi Händler für 570 Euro die Ambiente-Beleuchtung geordert hat…  

Arrasrotes Leder und Echtcarbon gefielen beim Audi S6 Test ©AUDI AG

Mängel waren beim Audi S6 Test Fehlanzeige

Nach dem Herumgesause für den Audi S6 Fahrbericht riecht es streng: Die aufpreispflichtigen Carbon-Keramikbremsen künden von aufopferungsvoller Arbeit. Es sei ihnen gegönnt, sie haben etliche Male souverän verzögert und reichlich Geschwindigkeit in Wärme verwandelt. Tatsächlich anzukreidende Auffälligkeiten gab es widerum nicht. Fazit: Mit all seinen fahrdynamischen Tugenden und dem einladenden Innenraum stellt der S6 Avant 2015 einen superben GT für ausschließlich gut situierte Family Guys dar. Was sich nämlich beim auf 9,6 l/100 km gedrückten Verbrauch einsparen lässt, geht gleich beim freundlichen Audi Händler drauf – irgendwie will der für den Avant bei 77.900 Euro startende Audi S6 Preis schließlich aufgebracht werden.

Meist bekommen die übrigen Autofahrer nur das Heck vom S6 Avant zu sehen ©AUDI AG

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