Oben ohne

Sie alle gönnten sich eine japanische Geliebte: GM hatte was mit Isuzu, Chrysler schnappte sich Mitsubishi, und Ford fing was mit Mazda an. Heraus kamen teils skurrile Fahrzeuge wie der von 1991 bis 1994 gebaute Mercury Capri. 

Die Karosserie des Mercury Capri kommt ohne Schnörkel aus ©autorild.de

Ursprünglich als Ford Capri von Ford Australien entworfen, wurde der in den USA als Mercury Capri vertriebene Flitzer bald als direkter Rivale des teureren Mazda MX-5 angesehen. Mit den unabdingbaren Klappscheinwerfern erschöpfen sich die Gemeinsamkeiten dann aber auch:

Der MX-5 hatte ein klassisches Sportwagen-Layout mit Heckantrieb, während der Capri mit den Vorderrädern scharrte. Mit der schnörkellosen Karosserie hatten die hauseigenen Ghia-Studios ihren guten Ruf einmal mehr unterstrichen und mit den offenliegenden Beleuchtungseinheiten an der Front sogar für einen Schuss Ferrari Daytona gesorgt. Auch das von ItalDesign gezeichnete Interieur sagte dem Publikum zu.

Das Mercury-Emblem ab 1984. Diese Ford Division lebte von 1939 bis 2011 ©autorild.de

Der Mercury Capri kam genau zur rechten Zeit

Unterm Blech von Mercury Capri befand sich allerdings wie beim Mitbewerber – so viele Roadster kompakten Formats gab es in den frühen 90ern nicht – Technik aus demselben Hause. Anders als die vorigen beiden Mercury Capri-Generationen, die per Badge-Engineering direkt vom europäischen Capri beziehungsweise dem Fox-Body-Mustang abgeleitet waren, fungierte nun der Mazda 323 als Plattform. Damit kam das seinerzeit bei 241 cm Radstand mit 422 cm Länge, 128cm Höhe und 164 cm Breite kleinste der Mercury Modelle in den Genuss standfester Technik, während es um die Material- und Verarbeitungsgüte des US-Cars, beispielsweise leckende Dächer, längst nicht so gut bestellt war.

Der dicke Stoßfänger und die aufgesetzte Bremsleuchte verleihen dem Capri-Heck eigenwilligen Charme ©autorild.de

Die rote Capri-Sonne wirkt noch gut beieinander

In Sachen Performance war der Mercury Roadster mit dem 1,6-l-Mazda-Vierzylinder wenig aufregend: Mit 75 kW/101 PS bei 5.750 Umdrehungen und 129 Nm Drehmoment bei 5.500 Touren waren 192 km/h Spitze drin. Wer das Fünfgang-Getriebe beherrschte, beschleunigte das Mercury Cabrio in 11,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Schneller ging s mit der Turbo-Version Capri XR2, langsamer, wenn die optionale Vierstufen-Automatik an Bord war. Unser Mercury Youngtimer-Fotomodell macht seinem schlechten damaligen Ruf zum Trotz einen recht fitten Eindruck: Lack, Innenraum und Dach sehen noch frisch aus, zudem wird der Wagen ganzjährig genutzt. Möge das noch bis zu H-Ehren weitergehen!

Der Mercury Youngtimer kommt in der Trim-Line ©autorild.de

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