Oben ohne

Ein elegantes Cabrio ist der Traum vieler, idealerweise mit sportlicher Optik – auch wenn das Maximum an Rasanz der Ampelstart vor der Eisdiele sein wird. Der neue Audi TT Roadster hat jedenfalls weit mehr drauf.

Gletscherweiß lässt den offenen TT sehr harmlos wirken ©AUDI AG

Wer sich einen Audi TT TDI ultra zulegt, hat mit Raserei eher wenig am Hute, das ist mal sicher. Dennoch,

der 2.0 TDI wuchtet zwischen 1.750 und 3.250 Touren mit 380 Nm auch nicht weniger Drehmoment auf die Kurbelwelle als der davonstürmende TTS. Der kommt allerdings stets mit quattro-Allradantrieb, während beim TT ultra nur die Vorderräder für Vortrieb sorgen. Dank der radselektiven Momentenverteilung des ESC, die das kurveninnere 9x19-Zoll-Antriebsrad unseres gletscherweißen Audi TT Roadster leicht verzögert und so die ganze Chose viel dynamischer, viel flüssiger durch die gewundenen Küstenstraßen des mallorquinischen Westens zieht, stellt die frei mitdrehende Hinterachse keinen Mangel dar.

Im Audi Sportwagen geht es sehr aufgeräumt zu ©autorild.de

Bummelei gehörte nicht zum Audi TT Test 

So rauscht der neue Audi TT Roadster über piniengesäumten Asphalt, über das haptisch ansprechende Sportlenkrad und die direkte Lenkung bestens im Griff. Grundsätzlich sportlich abgestimmt, fühlt sich das Stahlfeder-Fahrwerk vom TT auf diesem kurvigen Areal sehr wohl. Eine andere Aufhängung, die den Audi TT Preis von 38.700 Euro steigern könnte, sieht das ultra-Angebot auch gar nicht vor. Akustisch ist der von 3.500 bis 4.000 Umdrehungen 135 kW/184 PS leistende Selbstzünder wie erwartet ein Leisetreter, arbeitet aber als Athlet: In 7,3 Sekunden schubst er den TT Roadster von 0 auf Tempo 100; maximal sind 237 km/h möglich. Und den mit dem exakt geführten Sechsgang-Getriebe versehenen Audi immer feste treten, den Drehzahlkeller kann dieses Aggregat sowenig leiden wie E10-Sprit.

Auch geschlossen macht der neue Audi TT Roadster eine gute Figur ©autorild.de

als einen NEFZ-Verbrauch von marginalen 4,1 l/100 km

Beim Audi TT Test rutschte der Ellenbogen wie von selbst auf die Türkante ©AUDI AG

Den Audi TT Roadster muss man einfach offen genießen 

Was den TT Roadster primär vom TT Coupé unterscheidet, ist freilich das Stoffverdeck. Stark geräuschisoliert, werden so auch längere Reisen nicht zur nervlichen Belastung, doch die Rundumsicht leidet unter den konzeptbedingt breiten C-Säulen. Also runter mit dem Verdeck, und nach zehn Sekunden sitzen wir im Audi TT Roadster unter freiem Himmel. Windschott, Nackenheizung und Seitenscheiben sperren Wind und Kälte wirksam aus, schreien aber auch „Weichei!“. Beim nächsten Mal, das ist sicher, verzichten wir auf das wohlmeinende Trio und bringen Schal und Handschuhe mit. Die Sportmütze war beim Audi TT Test ohnehin dabei, denn vor zuviel Sonne auf der Rübe schützen die Premiumautos aus Ingolstadt nicht einmal optional. 

Der neue TT Roadster zeigte keine Schwächen

Im Audi TT Roadster ging es gewohnt kommod zu; die optionalen S-Sportsitze mit integrierter Kopfstütze zeichneten sich durch gleichermaßen hohen Komfort und Seitenführung aus. Das Feinnappa im neuen Farbton „Admiralblau“ wird gewiss nicht jeden Geschmack treffen, doch harmonierte es mit der Außenlackierung und ließ sich in der Verarbeitung nichts zuschulden kommen. Auch sonst fand sich kein Platz für angebrachte Kritik. Der Kofferraum vom 1.435 kg wiegenden TT Roadster baut mit stets 280 Liter Volumen zwar eher klein, aber er ist nun mal ein Cabrio und kein Avant. Folglich lautet das Fazit vom Audi TT Test: Kein Schatten, viel Licht, hier im TT-Revier.

 

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