2 Türen

Lang, lang ist’s her, da waren nicht alle Fiat Modelle klein in Europa oder bagde-engineered. So zum Beispiel der Ritmo, der in der Kompaktklasse unter anderem den Lancia Delta und den Alfasud herausforderte.

Die markante Front vom Fiat Kompaktwagen polarisierte sofort ©autorild.de

Der Ritmo rollte im April 1978 in die Showrooms der Fiat Autohäuser, wo er den seit 1969 produzierten Fiat 128 ablöste, dessen Antrieb aber teils übernahm. Mit seinem so ungewöhnlichen wie markanten Design war der neue Fiat Kompaktwagen unverwechselbar. Dies galt sowohl

für die große Plastik-Frontschürze, die den Kühlergrill komplett und die großen Rundscheinwerfer zur Hälfte integrierte als auch für die Plastik-Heckschürze mit schmalen waagerechten Rückleuchten. Und welches andere Fahrzeug als der bei 244 cm Radstand 394 cm lange, 165 cm breite und 140 cm hohe Fiat Ritmo konnte schon mit kreisrunden Türgriffen aufwarten? 

Einen Targa Oro-Schriftzug sucht man auf dem Fiat Oldtimer vergeblich ©autorild.de

Den Fiat Ritmo gab‘s auch als Cabrio

Auch wenn der Ritmo die Kunden zunächst irritierte – sein individueller Auftritt ging mit den unglaublich banalen Modellpflegen 1982 und 1985 völlig verloren, die weder den zwei- oder viertürigen Schrägheck-Modellen noch Bertones Fiat Ritmo Cabrio mit Überrollbügel zugute kamen. Dem Innenraum verpasste Fiat einteilige Türverkleidungen ohne Stoffbezüge und Armaturenbretter aus Kunststoff, die 1980 weniger klobigen Ausführungen wichen. Dies gehörte neben der Rostanfälligkeit zu den wesentlichsten Kritikpunkten, abgesehen davon verkaufte sich der Fiat Oldtimer bis 1988 mit 1,79 Mio. Einheiten prächtig und wäre um ein Haar Autos des Jahres 1979 geworden.

Die Front ohne Fiat-Kranz weist diesen Ritmo als vor 1981 gebautes Exemplar aus ©autorild.de

Anspruchsvolle Kunden griffen zum Ritmo Targa Oro 

Bei unserem Ritmo-Fotomodell handelt es sich um die Topausführung: Jener Fiat Ritmo Targa Oro ist leicht an am nerzgrauen Metallic-Lack mit goldenen Akzenten wie etwa den 13-zölligen Cromodora-Rädern sowie den Carello-Nebelscheinwerfern zu erkennen. Den Innenraum veredelte Fiat mit goldbraunen Sitzbezügen und Türverkleidungen aus Samt. Selbstverständlich waren ausschließlich die stärksten Triebwerke gut genug, den Ritmo Targa Oro anzutreiben; so boten die Fiat Händler das güldene Schild zunächst lediglich mit 1,3- und 1,5-l-Vierzylindern an, die 48/65 PS respektive 55 kW/75 PS bei jeweils 5.800 Umdrehungen leisteten. An Drehmoment standen 98 Nm bei 3.500 beziehungsweise 117 Nm bei 3.000 Touren parat.

Der Name ist Programm: Der Fiat Ritmo 75 leistet 75 PS ©autorild.de

Der Fiat Oldtimer trotzt dem Gilb erfolgreich

Wenn der Eigner dieses Fiat Ritmo sein überraschend gut beieinander wirkenden Schätzchen fordert, sind noch immer autobahntaugliche 160 Sachen Spitze drin. Die Kraftübertragung an die Vorderäder oblag im Fünfzehnhunderter, der bis 1981 an der 75 auf den Kotflügeln ausgemacht werden konnte, serienmäßig einem Fünfgang-Getriebe oder optional einem Dreistufen-Automaten von VW. Bliebt abschließend nur zu wünschen übrig, dass der in 40.000 Einheiten gebaute Ritmo Targa nicht den üblichen Weg seiner Artgenossen einschlägt und dem Rost erliegt. Oder auch nicht – immerhin hat der Fiat Oldtimer schon mehr als 30 Jahre  überlebt, was auf einen sehr pfleglichen Halter schließen lässt.

Die mattgoldenen Cromodora-Felgen verpassend dem Ritmo Targa Oro zusätzlichen Chic ©autorild.de

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