4 Türen

Schon lange vom dem CLS Shooting Brake bestand der Wunsch nach einem sportlichen Mercedes Kombi. Sparsam und einzigartig, aber mit Kraft, so träumte einer von seinem persönlichen T-Modell. Und ließ es einfach bauen.

Die Front des Mercedes 190 SLT wirkt wie aus einem Guss ©autorild.de

Chic war der Mercedes 190 SL allemal, doch an Nutzwert ließ er es etwas mangeln. Den bot das Mercedes 123 T-Modell zuhauf, nur fehlte es an der sportlichen Note. Also, klare Sache,

zwei Mercedes Modelle müssen zu einem werden. So besorgte der Visionär Stoßstangen, Chromdekor, Scheinwerfer, Grill sowie Heckleuchten vom 190 SL und ließ die Firma Ottmann-Karosserie diese Mercedes-Teile an seinen S 123 anbringen. Die Sulzbacher durften in diesem Zuge gleich noch Türen, Fronthaube, Kofferraumklappe und Kotflügel anfertigen, um alles stimmig zusammenzubringen. So dieser einzigartige Mercedes 190 SLT. Bereits in einer 190 SL Revue von 1998 behandelt, muss es sich also um einen älteren Umbau handeln.

Sportliche Mercedes Oldtimer tragen den Stern im Grill – auch als Saugdiesel ©autorild.de

Das Mercedes 123 T-Modell ist kein üblicher Shooting Brake

Konzeptionell ist der Mercedes 190 SLT interessant, hier wurde mal nicht einem Sportwagen ein Kombi-Heck verpasst, sondern einem Kombi eine Sportwagen-Front. Handwerklich scheint der Benz gut gemacht, die Front beeindruckt, die sauber schließende Heckklappe ebenso. Schade nur, dass achtern der große Spalt zwischen Klappe und Stoßstange nicht besser kaschiert wurde. An der Flanke verweisen Fensterband, Außenspiegel, Türgriffe und Dachreling klar auf das Mercedes 123 T-Modell. Womöglich sollte hier nichts geändert werden, wahrscheinlich schlug der Umbau auch so schon kräftig zu Buche. Der Metallic-Lack, vermutlich 906 Graublau, lässt unseren solitären Mercedes Shooting Brake leichtfüßig und grazil wirken, was gut zum SL-Einfluss passt.

Regulär bot das Mercedes 123 T-Modell 523 Liter Stauraum bis zur Fensterkante ©autorild.de

Eine feine Rußnote umgibt den Mercedes 190 SLT

Antriebsseitig bot das Mercedes 123 T-Modell mit dem dicken Fünfzylinder-Selbstzünder ausreichend stoische Kraft, um auch bei vollem Laderaum voranzukommen. So leistete der Mercedes 300 D ohne Turboaufladung bis 1979: 59 kW/80 PS bei 4.000 Umdrehungen, danach 65 kW/88 PS bei 4.400 Umdrehungen. Das maximale Drehmoment von 172 Nm lag stets bei 2.400 Touren an. Damit nagelt vorliegender Mercedes Oldtimer in beschaulichen 18,9 bis 20,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht mit Bleifuß und Rückenwind zwischen 148 und 155 Sachen Spitze. Das konnte der 190 SL Roadster freilich etwas besser, doch der Verbrauch vom Mercedes Kombi sprach für sich: Erschwingliche 9,3 bis 9,9 Liter flossen durch die Bosch-Einspritzung des Mercedes 190 SLT.

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