2 Türen

Als VW Derby rollte der Polo 1977 mit Stufenheck auf den Markt. Doch wie das Golf-Derivat Jetta fand die VW Limousine hierzulande nur wenige Kunden.

Der VW Polo wurde mit ATS-Felgen zeitgenössisch aufgewert ©autorild.de

Dass der VW Derby hierzulande floppte, lag schlicht an seiner Karosserieform. Volkswagen gedachte gar nicht mal verkehrt, mit dem Stufenheck eine konservative Kundschaft anzusprechen,

doch mittlerweile hatte auch die keinerlei Schwierigkeiten mehr mit dem Schrägheck bei kleinen und kompakten Fahrzeugen. Stattdessen fiel das Threebox-Design in den unteren Klassen in Ungnade. So verkaufte sich der VW Kleinwagen Polo bestens, der Golf ebenfalls. Doch auf einigen Export-Märkten verbuchten die Händler nennenswerte Bestellungen für die Rucksack-Versionen der populären VW Modelle mit Frontantrieb: Allein von 1981 bis 1985 überzeugte der Derby 86C international 370.000 Käufer. 

Der Kofferraum vom VW Youngtimer fasst beachtliche 530 Liter ©autorild.de

Rasant waren in den 80ern weder Polo Classic noch Derby

1985 wurde der VW Derby angesichts der unbefriedigenden Erfolge eingestellt – aber nur als Bezeichnung. Denn die bei 234 cm Radstand 398 cm lange, 160 cm breite und 136 cm hohe Limousine wurde als VW Polo Classic einfach weiter angeboten. Bereits im Vorjahr wurde er auf dessen Front umgebaut. So wichen die eckigen Scheinwerfer des Derby den stets runden Polo-Lampen. Dahinter sorgten quer eingebaute Reihenvierzylinder von 1,0 bis 1,3 Liter Hubraum mit einer Leistungsspanne von 45 bis 60 PS für moderaten Vortrieb: Die an Viergang-Getriebe gekoppelten Benziner absolvierten den Standardsprint in 15 bis 19 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit vom Polo Classic der 86C-Reihe lag zwischen 140 und 155 km/h.

Als Polo Classic mit Stufenheck lief der Derby noch bis 1988 weiter ©autorild.de

Flotte Optik gab es beim VW Polo Classic ab Werk

Vorliegender VW Youngtimer hat seine besten Tage unzweifelhaft schon gesehen, dürfte aber mit etwas Arbeit noch viele Jahre vor sich haben. So müssten zunächst einige Roststellen beseitigt und beilackiert sowie eventuell das fehlende VW-Logo ersetzt werden. Nicht zur Werksausstattung des Einstiegsmodells Polo C gehörten die ATS-Felgen, ein äußerst populäres VW Zubehör der 80er und frühen 90er Jahre; der Frontspoiler, der in Kotflügelverbreiterungen und Schwellerverkleidungen ausläuft, wiederum schon. Bleibt dem Eigner dieses VW Polo Classic zu wünschen, dass er seine Seltenheit rasch und problemlos auf Vordermann bekommt – nicht nur des mit 530 Liter immens großen Gepäckraums vom Polo Classic wegen.

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