2 Türen

Die Tage des Heckantriebs in der Kompaktklasse waren spätestens seit Erscheinen des VW Golf 1974 gezählt, das wusste auch GM. Eine große Heckklappe am Schrägheck bot bereits der Opel Kadett C City, doch den Frontantrieb brachte erst 1979 der neue Kadett D.

Der Kadett D war das erste der kommenden Opel Modelle mit Frontantrieb ©autorild.de

Mit dem Opel Kadett D änderte sich das Lineup in der Rüsselsheimer Kompaktklasse gewaltig:

Stufenheckmodelle und Fließheck-Coupé flogen aus dem Programm der Opel Händler, nur der Kadett Caravan hatte Bestand. Das mit dem City eingeführte Schrägheck war als modernste Karosserieform nun für alle Belange mit Ausnahme der auch verblecht erhältlichen Kombis zuständig. Wer die Heckklappe am Dach angeschlagen wünschte, musste beim Kadett D einen Aufpreis entrichten; günstiger, aber mit kleinerer Klappe und Rückscheibe auch deutlich unpraktischer war der war unter dem Heckfenster an zwei unschönen, da außen angebrachten Scharnieren angelenkte Kofferdeckel. Ganz nach GMs Kalkül wollte so aber kaum jemand den Opel Kompaktwagen kaufen.

Diesen Kadett D verkaufte einst ein Harzer Opel Autohaus, mit 60 PS aus 1,3 Litern Hubraum war er seinerzeit solide motorisiert ©autorild.de

Technisch war der Opel Kadett D up to date

Unter der Haube vom Opel Oldtimer fanden sich erstmals Quermotoren. Der in unserem Kadett D-Fotomodell verbaute Dreizehnhunderter mobilisierte bei 5.800 Umdrehungen 44 kW/60 PS und bei 3.600 Touren 92 Nm Drehmoment. Die wurden ab Werk über ein Viergang-Getriebe an die an MacPherson-Federbeinen und Dreieckslenkern aufgehängten Vorderräder geleitet, womit der Opel Kadett D in gemächlichen 15,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100 beschleunigte. Maximal waren im achtern mit schraubengefederter Verbundlenkerachse bestückten Rüsselsheimer so 147 km/h möglich. Durch den Vergaser flossen im Schmitt 10,5 Liter Otto-Normal, womit der bei 251 cm Radstand 400 cm lange, 164 cm breite und 140 cm hohe Kadett sich im Klassenmittel bewegte. 

Trotz 2,1 Millionen gebauter Exemplare ist der Opel Kadett D aus dem Straßenbild verschwunden ©autorild.de

Im Kadett D ging’s auf Wunsch gediegen zu

Vorliegender Opel Kadett D Berlina in Ocker weist einige Schwachstellen auf, befindet sich aber in einem prinzipiell guten Zustand. Dies gilt auch für das mit beigem Velours ausgeschlagene Interieur, das mit einer erweiterten Ausstattung wie etwa hochgezogenen Türpappen und größerer Armlehne den Fahrkomfort steigerte. Das Edelmodell rangierte über den Trimmlinien Kadett und Luxus, aber unterhalb der sportlichen Modelle Kadett SR und GTE. Ein Stück von deren dynamischem Glanz soll auf diesem Kadett D anhand der großen Zusatz- sowie Nebelscheinwerfer abstrahlen; die Radkappen im Speichenlook sind hoffentlich noch den Winterreifen auf schwarzen Stahlfelgen geschuldet

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