Youngtimer

BMW hatte seit den 1950ern zunächst eine bewegte Unternehmensgeschichte, bis es 1975 zu einer bis heute anhaltenden Erfolgsgeschichte kam: Der Münchener Autobauer stellte mit dem Dreier BMW eine sportliche Mittelklassenlimousine vor.

 

Von Anfang an zeichnete sich die Baureihe dabei als Innovationsträger für den Hersteller aus. Nun wurde - auch aufgrund des damit verbundenen 40-jährigen Jubiläums der Modellreihe - im Münchner BMW-Museum die inzwischen 6. Generation des Dreiers vorgestellt. Wie immer glänzt auch diese neue Modellreihe mit zahlreichen technischen Neuerungen.

 

 

Zunächst war die Zukunft von BMW ungewiss

Ein Blick in die vor dem Krieg so erfolgreiche Geschichte von BMW reicht, um festzustellen, dass es in den jungen Jahren der Bundesrepublik Deutschland zunächst sehr schlecht um die Zukunft des bayrischen Motorenherstellers bestellt war. Der Barockengel (BMW 502) aus den 1950ern musste mit einem massiven finanziellen Verlust ausgeliefert werden. Heute fast unvorstellbar, dass BMW damals beinahe an Mercedes-Benz in Stuttgart verkauft werden sollte. Erst in den 1960ern unternahm man zielstrebigere Versuche, mehr sportliche Automobile anzubieten. Der damals gebaute 02er war ein erster großer Erfolg. Aus diesem Modell erwuchs dann in den 1970ern der erste Dreier.

 

Mit dem Dreier begann dann eine Erfolgsgeschichte, die bis heute andauert

Der erste Dreier (E21) war als Vier- und Sechszylinder erhältlich. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenzprodukten hatte selbst der spartanische 315er wie alle Dreier einen Drehzahlmesser an Bord. Anfang der 80er konnte BMW eine Million verkaufte Dreier feiern. Dieser erste Dreier war nur als Zweitürer (aber nicht im werthaltigen Sinn eines Coupés) erhältlich. Über einen Drittanbieter gab es ein Halbcabriolet - das Baur-Cabrio. Der Nachfolger wurde der E30. Auch hier gab es zunächst ein Novum: während andere Hersteller den höheren Wert von Coupés erkannten, gab es nun beim neuen Dreier zwar auch einen Viertürer, das Coupé wurde aber preiswerter verkauft.

 

Der vielseitige Dreier

War in der ersten Baureihe noch das sportliche Design die Innovation, begann BMW nun auch verschiedene Karosserievarianten anzubieten. Ein findiger BMW-Ingenieur konzipierte 1984 noch einen Kombi (Touring). So gab es den Dreier als Limousine, Coupé, echtes Cabriolet und Kombi. Die Innenausstattung wurde besser und auch der erste M3 wurde angeboten. Durch die breite Angebotspalette waren Geschäftsleute und Familien ebenso begeistert wie auch junge Fahrer und Singles. Schon jetzt war der Dreier zu einem vielseitigen Modell avanciert. Der Nachfolger dieser außerordentlich beliebten Baureihe konnte an den bisherigen Erfolg gut anknüpfen.

So erfolgreich, dass selbst der Z3 auf dem damaligen Dreier basierte

Der E36 wurde noch vielfältiger und wurde nun als kurzer Compact als Konkurrenz zum Golf ins Rennen geschickt. Ohnehin war der Dreier mit den E30 schon zur direkten Konkurrenz vom Mercedes 190 aufgestiegen. Auch der Z3 beruhte übrigens auf der Basis des E36. So lässt sich auch dessen Erfolg noch besser nachvollziehen, denn der Dreier galt spätestens ab dem E30 als günstig im Unterhalt und preiswert bei den Ersatzteilen. Abgelöst wurde diese Dreier-Reihe 1998 vom E46, der auf den ersten Blick deutlich konservativer, aber auch größer wirkte.

 

Der E46 - das bislang meistverkaufte Modell

Spätestens mit dieser Generation gelang der Sprung in die gehobene Mittelklasse. Der E46 bekam auch den ersten Direkteinspritzer-Dieselmotor sowie das BMW SMG-Getriebe, das über wahlweise auch über Schaltwippen bedient werden kann. Übrigens gehörte BMW mit der Dreier-Reihe zu den ersten Automobilherstellern, die auf den Diesel als sportliches Konzept setzten. Während die Konkurrenz irritiert war, gewann BMW zahlreiche renommierte Rennen mit Dieselaggregaten. All diese Umstände trugen sicherlich mit dazu bei, dass der E46 eines der meistverkauften Automodelle überhaupt wurde. Der nächste Dreier, der 2005 eingeführt wurde, war dann wieder deutlich sportlicher und aggressiver in seinem Design. 

 

Mit dem E90 wird der Dreier wieder sportlicher

Allerdings hat dieser Dreier nun intern die Typbezeichnungen E90, E91, E92 und E93 - für jede Karosserievariante von der Limousine bis zum Tourer eine eigene. Der Compact wurde mit dieser Baureihe ausgelagert - der pfiffige E87 Einser BMW übernahm diese Position. Der Dreier zeichnet sich bei den Motoren dieser Baureihe vor allem durch intensives Downsizing aus, sodass die Typisierungen wie 318 noch weniger als beim Vorgänger auf den tatsächlichen Hubraum schließen ließen. Neben zahlreichen elektronischen Assistenzsystemen wurde beim E90 erstmals ein Start-Stopp-System serienmäßig beim Dreier verbaut. 2011 kam dann der F30 Dreier BMW.

 

Zum 40-jährigen Jubiläum das Facelift der sechsten Dreier-Generation

Das Design ist eine konsequente Weiterentwicklung des Vorgänger-Designs. Auf der IAA und im BMW-Museum hat BMW nun 2015 anlässlich des 40-jährigen Modelljubiläums ein Facelift präsentiert. Die Konturen wurden nun noch schärfer und anspruchsvoller, es ist auch die Designnähe zum aktuellen 5er gut erkennbar. Neben dem ansprechenden Äußeren überzeugt der F30 durch ein modernes und perfekt verarbeitetes Interieur, Multimedia und die unterschiedlichsten Assistenzsysteme gehören zu den besonderen Merkmalen. Bislang ist ziemlich jedes vierte Fahrzeug, welches BMW verkauft, ein Dreier. Wer den aktuellen Dreier nach der gelungenen Modellpflege etwas wirken lässt, wird schnell zu dem Schluss kommen, dass das auch zukünftig so bleibt.  

Bilder: ©BMW AG

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Kommentare  

0 #1 Daphnis 2021-08-10 20:57
Sehr schöner Bericht über eine der prägendsten Modellreihe dieser Klasse. Besten Dank für den Beitrag.
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