2 Türen

Der 1957 lancierte Lancia Flaminia gehörte in der Oberklasse zweifellos zu den schönsten Vertretern, doch wesentlich leichtfüßiger als der insgesamt wuchtig gestalteten Viertürer war ein Flaminia Coupé.

Der Lancia Oldtimer leistete 119 bis 150 PS ©autorild.de

Bei diesem Lancia Flaminia Coupé handelte es sich nicht um die von Pininfarina kreierte Version, die sich stilistisch nicht weit von der Werkslimousine Flaminia Berlina entfernte, sondern den von Carozzeria Touring gelieferten Superleggera-Aufbau. Und tatsächlich war der Flaminia Superleggera rund 160 kg leichter als das Lancia Coupé von Pininfarina. Denn das von Frühjahr 1959 bis Mitte 1967 gebaute Touring Coupe

wies zwar genauso die Technikkomponenten der Limousine, versteckte sie aber unter einem alubeplankten Rohrrahmen. Optisch war der Flaminia GT, so die Bezeichnung des Touring-Coupés, erheblich sportlicher gestaltet und stark vom damaligen Supersportler Maserati 3500 GT inspiriert.

Lancia ließ die Carozzeria gern ihr stolzes Signet anbringen ©autorild.de

Der Lancia Flaminia GT war auf der Überholspur zuhause

Der Flaminia GT ist leicht an seinen Doppelscheinwerfern erkennbar, die keines der übrigen Lancia Modelle dieser Baureihe hatte. Wie das Pininfarina Coupé bekam auch der Touring-Zweitürer alle Entwicklungsstufen des 60°-V6. Die erste Serie schöpfte aus 2,5 Liter Hubraum mit einem Vergaser 87 kW/119 PS bei 5.100 Umdrehungen und 192 Nm Drehmoment bei 3.500 Touren, was für 180 km/h Spitze langte. Der von Januar 1961 bis September 1962 verfügbare Lancia Flaminia GT 3 C mit drei Weber-Doppelvergasern mobilisierte bereits auf 103 kW/140 PS bei 5.600 Umdrehungen und 211 Nm bei 3.600 Touren. Damit waren 190 km/h möglich, womit der Lancia zu den Schnellen jener Tage zählte.

Touring lehnte die Dachlinie des Flaminia GT an den Maserati 3500 GT an ©autorild.de

Lancia Oldtimer mit vier Scheibenbremsen 

Ab Herbst 1963 glänzte der nun 194 km/h schnelle Lancia Flaminia GT mit dem 2,8-Liter-V6, das 110 kW/150 PS bei 5.400 Umdrehungen und 233 Nm bei 3.500 Touren lieferte. Wie beim Flaminia GT 3 C übernahmen die Gemischaufbereitung hier ebenfalls drei 35er Doppelweber. Gegenüber der Flamimia Limousine verbesserten sich angesichts des auf 252 cm reduzierten Radstandes und der kleineren Stirnfläche bei allen Versionen Fahrdynamik und -verhalten. Zu letzterem trugen auch die ab 1960 rundum verbauten Scheibenbremsen bei, vorher wurde das Flaminia Coupé von vier Trommelbremsen verzögert. Die Vorderräder waren an Dreieckslenkern mit Schraubenfedern aufgehängt, im Heck tat eine aufwändige DeDion-Achse mit Panhardstab und Blattfedern Dienst.

Superleggera: Aluminium auf Stahlrohr sparte 160 kg gegenüber dem Pininfarina Coupé ©autorild.de

Lancia visierte mit dem Flaminia GT solvente Käufer an

Vorliegender Lancia Oldtimer in hellem Grün machte einen fitten Eindruck und gehört eindeutig zu den regulären, 450 cm langen, 166 cm breiten und 128 cm hohen Flaminia GT-Varianten – das Heckfenster des geringfügig längeren 2+2-Sitzers Lancia Flaminia GTL verläuft kantiger, etwa wie bei der Alfa Romeo Giulia. Die Kundschaft schätzte das Pininfarina-Coupé trotz allem deutlich mehr und griffen 5.226  Mal zu, knapp 1.300 Mal mehr als bei der Limousine. Von Tourings Flaminia GT und GTL setzten die Lancia Händler insgesamt 2.016 Einheiten ab. Ein Schnäppchen waren sie mit mindestens 29.850 DM ja auch keineswegs, und da war noch nicht mal die Lederausstattung zu DM 510 mit drin. Für über 30 Riesen hätte es auch einen langen Mercedes 300 SE W112 mit diversen Extras gegeben…

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