Oben ohne

Eigentlich sollte der Triumph Stag im Segment der Edel-Sportler groß auf Kundenfang gehen. Doch in erster Linie fing sich der Stag miserable Kritiken ein und erfüllte die in ihn gesteckten Hoffnungen in keiner Weise.

Der klobige Bügel tat dem Triumph Stag optisch nicht eben gut ©autorild.de

Der Triumph Stag zeigte rasch einige Unzulänglichkeiten in der British Leyland Motor Corporation auf:

Der mit dem Dolomite-Vierzylinder verwandte Triumph V8 litt an einigen thermischen Krankheiten und war an sich unnötig – in der BLMC gab es doch den von Rover gern genutzten 3,5-l-Alu-V8 aus dem Hause Buick, der aber angeblich nicht ohne tiefgreifende Veränderungen Platz fand. Die Mängel waren so gewaltig, dass Triumph die 1970 angelaufene Produktion des Stag Anfang 1971 für zwei Monate stoppte, um jene abzustellen. Zudem wirkte der Triumph Oldtimer mit kräftigem Hüftschwung und Bügel nicht so elegant wie es der wuchtige, aber stilistisch sichere Hauptrivale Mercedes R107 vormachte.

 Heute geschlossen: Einen Schauer hält das Triumph Cabrio schon aus ©autorild.de

Vorgeschmack auf den Triumph Stag

Gestalterisch war der Triumph Oldtimer schon 1968 fertig, was Formgeber Michelotti zu etwas Corporate Design veranlasste: Als die Facelifts der 2000/2.5 Limousine und des Spitfire zum Mk 4 anlagen, vermachte der öffentlich noch nicht präsentierte Triumph Stag seine Frontpartie und sein edles, hölzernes Armaturenbrett der Mk2 Limousine, während der aufgefrischte Spitfire in den Genuss des flachen, flossenlosen Hecks kam. Weil diese Triumph Modelle deutlich höhere Stückzahlen garantierten, wurden sie dem Stag in Entwicklung und Herstellung vorangestellt. Damit hatte der Hirsch das Nachsehen, und die Zeit lief davon. Und die geplante Gleichteile-Strategie kam auch nicht zustande.

Feuer frei. Der Auspuff des Stag knallt schön nach oben hin raus ©autorild.de

Fahrdynamisch überzeugte der Stag

Lief der Triumph Sportwagen denn rund, was durch Verbesserungen an der Verarbeitungsqualität und erstgenommenen Wartungshinweisen kein Ding der Unmöglichkeit war, ging es gut voran: Der Dreiliter-Achtender mobilisierte 145 PS und 230 Nm Drehmoment, womit der Sprint von 0 auf 100 km/h in 9,5 Sekunden zu bewerkstelligen war. Maximal war Tempo 195 möglich, für Verzögerung der rundum einzeln aufgehängten Räder sorgten am Stag vorn Scheiben und hinten Trommelbremsen. Die Kraftübertragung im bei 254 cm Radstand 441 cm langen, 161 cm breiten und 126 cm hohen Triumph Stag oblag einer dreistufigen Automatik oder einem Viergang-Schaltgetriebe mit Overdrive.

Vom Triumph Sportwagen gibt’s noch etliche

Vorliegender Triumph Stag ist nicht nur einer von 25.877 oder vielleicht auch 25.939 bis 1977 gefertigten Exemplaren, sondern ein ganz spezielles: Als einstiges Pressefahrzeug war er der erste Stag in Deutschland. Der bekam Halterangaben zufolge 1990 eine neue Kupplung und weitere 20 Jahre später eine neue Innenausstattung sowie ein frisches Lackkleid. Da Wünschen wir dem Halter einfach mal 45 weitere schöne Jahre mit  seinem Briten, der äußerst treue Anhänger hat: Rund 9.000 Einheiten existieren noch, eine sehr beachtliche Erhaltungsquote. 

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