Oben ohne

Wer in den 60ern einen offenen Kompaktwagen wünschte, konnte freilich zum VW Käfer greifen. Wer ein Fahrzeug bevorzugte, dessen Architektur nicht über 20 Jahre alt war, wurde mit dem womöglich mit dem Peugeot 204 Cabrio glücklich.

Scheibenbremsen und Frontantrieb gab es im Peugeot Cabrio serienmäßig ©autorild.de

Nachdem der Peugeot 204 1965 als Limousine, Kombi und Kleintransporter eingeführt wurde, waren Familien, Kleingewerbler und anspruchsvolle Kompaktwagen-Fans bedient. Wo aber blieb der Genuss?

Der zog 1966 in Form zweier Zweitürer in die Showrooms der Peugeot Händler. Zum einen war dies das 204 Coupé mit Fließheck, zum anderen das 204 Cabrio. Anders als beim 401 Eclipse Cabrio der Vorkriegsjahre gab es hier jedoch kein aufwändiges Blechklappdach, sondern ein klassisches leichtes Textilverdeck. Das half auch, das Gewicht des bei 260 cm Radstand 374 cm langen, 156 cm breiten und 132 cm flachen Fahrzeugs niedrig zu halten: Ganze 900 kg brachte das Peugeot 204 Cabrio auf die Waage.

Das Peugeot 204 Cabrio wurde von 1966 bis 1970 gebaut ©autorild.de

Konstruktiv begeisterte das Peugeot 204 Cabrio  

Unterm wohlgeformten Blech erwies sich das 204 Cabrio als wesentlich moderner als der größere 404 – statt traditionellen Heckantriebs mit Starrachse gab es hier vorne wie hinten einzeln aufgehängte Räder. So gab es an der Front MacPherson-Federbeine und Querlenker, am Heck gezogene Schwingen. Darüber hinaus glänzte der 204 als erster Peugeot mit Frontantrieb und Scheibenbremsen an der Vorderachse. Der Block des Kurzhubers mit nassen Grauguss-Laufbuchsen und der Zylinderkopf wurden aus einer Aluminiumlegierung gefertigt. Der quer positionierte 1130 ccm-Vierzylinder mit obenliegender, kettengesteuerter Nockenwelle und v-förmig hängenden Ventilen mobilisiert im Peugeot 204 Cabrio bei 5.750 Umdrehungen und bei 3.500 Touren 80,4 Nm Drehmoment.



Der Peugeot Oldtimer ist nicht der schnellste

Wer im Peugeot 204 Cabrio das unter dem Motor befindliche und mit Motoröl geschmierte Viergang-Getriebe über die Lenkradschaltung gekonnt bediente, konnte in 18,6 Sekunden
von 0 auf 100 kommen. Tempo 142 war maximal drin, und bei moderatem Gasfuß fiel der Verbrauch vom Peugeot Cabrio mit 8,5 l/100 km für damalige Verhältnisse durchaus gering aus. Die übrigen kompakten Peugeot Modelle zeigten sich ähnlich sparsam, was die Kassen klingeln ließ: Der intern als „projet D 12“ entworfene 204 avancierte von 1969 bis 1971 zum  meistverkauften Auto Frankreichs. Das bereits 1970 zugunsten des 304 Cabrio eingestellte 204 Cabrio kam in seinen fünf Jahren auf immerhin 19.705 Exemplare.

Gut gesäuselt, Löwe: hinterm Emblem der Löwenmarke werkelt im 204 ein Elfhunderter ©autorild.de

Dem 204 Cabrio sind die Jahre nicht anzusehen

Vorliegender Peugeot Oldtimer weist mit seinem eckigen Tacho weist auf eine Herstellung vor Einführung des Peugeot 304 im Jahr 1969 hin, dessen drei Rundarmaturen fortan auch in 204 Cabrio und 204 Coupé Verwendung fanden. Unser Peugeot Cabrio-Fotomodell trägt eine schwarze Kunstleder-Innenausstattung, ihr Zustand ist wie der der äußest nüchtern gezeichneten Karosserie sehr ansprechend. Da ist es doch eine Lust, die Schnösel im Süden, die Schtis im Norden oder die deutsche Hauptstadt zu besuchen. Denn dort fand sich jene frisurfeindlichste Version des noch bis 1976 gebauten Peugeot 204.

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