Oben ohne

Bei MG hörte die Vorkriegszeit erst 1955 auf – denn so lange wurde der 1936 lancierte Vorgänger des MGA namens TF 1500 Midget gebaut. Und der sah gegen MG MGA noch älter aus, als er es ohnehin war.

Die Türen des MG MGA lassen sich nur von innen öffnen ©autorild.de

Der MG MGA trug wie sein Vorgänger TF die Karosserie über dem separatem Rahmen und verfügte wie der MG Magnette über den BMC-B-Motor, dessen Kraft ein Vierganggetriebe mit Mittelschaltung an die Hinterräder leitete. Vorne wies der MG Sportwagen eine moderne Einzelradaufhängung an Querlenkern und Schraubenfedern,

hinten eine deutlich konservativere Starrachse an Blattfedern auf. Servounterstützung für die Zahnstangenlenkung gab es nicht, doch wer sich einen Roadster ohne Seitenscheiben zutraute, der konnte auch mal kräftiger ins zweispeichige Volant greifen. Das Armaturenbrett war in jedem Fall übersichtlich gestaltet, warf jedoch die Frage auf, warum die Schalter so wild verteilt waren.

Das Cockpit vom MG Roadster wirkt nicht sonderlich fahrerorientiert ©autorild.de

Der MG MGA galt als amtlicher Flitzer

Bei vorliegendem MG Oldtimer dürfte es sich um den 1955 eingeführten MGA 1500 handeln. Anders als die später nachgereichten Modelle MGA Twincam, 1600 und 1600 De-Luxe trägt unser Fotomodell keinerlei entsprechende Embleme und auch nicht den zurückgesetzten Grill der Mark II Versionen. Fahrdynamisch konnte sich der MG MGA 1500 seinerzeit sehen lassen, der Vierzylinder mit anfangs 68 PS/50 kW und schon bald darauf 72 PS/53 kW sowie 105 Nm war den 902 kg Leergewicht allemal gewachsen. Die Höchstgeschwindigkeit von 147 bis 150 km/h sorgte für anerkennendes Nicken, die 15 bis 16 Sekunden für den Standardsprint machten den MG Roadster im Vergleich zu zeitgenössischen Volkswagen wie dem Morris Minor geradezu zur Rakete.
Der Gepäckträger gehörte nicht nur bei MG Sportwagen zum guten Ton ©autorild.de

Der MG Oldtimer traf den Publikumsgeschmack

Neben dem MGA Roadster stand bis zur Produkteinstellung 1962 auch das MGA Coupé zur Verfügung, das stilistisch allerdings nicht mit dem offenen Stallgenossen mithalten konnte. Rund 100.000 verkaufte Exemplare machten den Flitzer allemal zu einem Erfolg, und bereiteten die Kunden auf einen knackigen Nachfolger vor – den 18 Jahre lang gebauten MGB und dessen geschlossene Version MGB GT. Unser MG Fotomodell scheint die Jahre gut überstanden zu haben und dürfte schon einmal gründlich restauriert worden zu sein. Chrom und Lack strahlen, allein das Radio wirkt – da offensichtlich neueren Baujahrs – etwas deplatziert. Aber selbst das kann ein zeitgenössischer Umbau sein, alte genug ist der MGA ja.
Das Achteck zierte als Logo so manchen MG Oldtimer ©autorild.de

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