2 Türen

Der AMC Gremlin auf Basis eines gekürzten Hornet war für damalige Verhältnisse schon gewagt, der rundliche AMC Pacer mindestens revolutionär. Zumindest die Karosserie.

Bei 196 cm Breite sprach AMC zu Recht vom „first wide small car“ ©autorild.de 

Einerseits baute der AMC bei 254 cm Radstand mit 436 cm sehr kurz, andererseits glichen Höhe und Breite von 136 respektive 196 cm zeitgenössischen Fullsize-Limousinen. So war es auch nur richtig,

dass AMC den im Februar 1975 lancierten Pacer als „the first wide small car“ anpries. Der hohe Glasanteil machte den ersten breiten Kleinwagen mit angesagtem Schrägheck sehr übersichtlich, die reichlich installierten Karosserieverstärkungen wie etwa der Seitenaufprallschutz den Pacer sehr sicher. So sicher, dass er in vielen Destruction Derbies nicht zugelassen, da zu überlegen war. Schwer allerdings auch: Ohne jegliche Extras kam der AMC Oldtimer in Grundausstattung schon auf satte 1.440 kg. 

Die Embleme könnten nach 40 Jahren schlimmer aussehen ©autorild.de 

Als Schrittmacher taugte der AMC Pacer nie

Unter dem Blech vom Pacer bot AMC indes nur Altbackenes – aus dem angekündigten Wankelmotor wurde nichts, so gab es auf die Schnelle zwei Reihensechser aus dem Jeep CJ. Die bauten nicht nur weit in den Fahrgastraum vom AMC Pacer, sondern waren mit minimal 13,9 l/100 km auch keineswegs herausragend sparsam. Mit dem 3,8-l-Einstiegstriebwerk, Dreigang-Schaltung, 101 PS und 251 Nm Drehmoment mühte sich Amerikas Kleinster in 14,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und weiter auf Tempo 167 Spitze. Zum bereits damals für Kleinwagen altmodischen Hinterradantrieb passten dann auch bestens die Starrachse und die aufpreispflichtigen Scheibenbremsen. Übrigens nicht zwangsläufig mit Bremskraftverstärker.

Der AMC Pacer sieht ziemlich robust aus – und das war er auch ©autorild.de 

Der AMC Oldtimer traf den Geschmack der Zeit

Den AMC Pacer umrankt eine Besonderheit – seine Türen: Der rechte Wagenschlag des US Cars baute gut 10 cm breiter, um dem einstigen Sicherheitshype folgend den Zutritt zur Rückbank vom Bürgersteig aus schmackhaft zu machen. Eigentlich eine prima Sache – nur nicht in Großbritannien, wo die importierten Pacer auf Rechtslenker umgebaut wurden. Die Kunden aus Ländern mit Rechtsverkehr wussten das first wide small car indes zu schätzen und kauften im ersten – halben – Modelljahr 72.158 Einheiten. Damit war der Pacer gegenüber Chevy Vega und Ford Pinto kein Hit, für den hinter den Big Three weit abgeschlagen positionierten Hersteller AMC aber ein voller Erfolg.

Das Pacer X war eines der beiden Ausstattungspakete, der Pacer DL das andere ©autorild.de 

Mit dem Pacer X bot AMC einen flotten Auftritt 

Vorliegender AMC Oldtimer wurde mit der Pacer X Option aufgewertet, die 1975 mit 339 $ zu Buche schlug. Sie umfasste vinylbezogenen Einzelsitze, Knüppelschaltung, Holzimitat am Armaturenbrett, besondere Türverkleidungen, eine umfangreiche Teppichauskleidung. Außen gab es geschlitzte Stahlsportfelgen, Fronstabilisator, diversen Chromtrimm sowie Schutzstreifen für Flanken und Stoßstangen. Was es nicht vom Werk gab, war ein Lakritzspender wie im Filmfahrzeug vom Wayne’s World und ein besserer Ruf, denn der AMC Pacer galt als älterer Gebrauchtwagen oft als Loserauto. Doch mittlerweile rar geworden, wird der US Kleinwagen geschätzt wie seine größeren Straßengenossen.

  

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