2 Türen

1977 war Schluss für die im Rallye-Sport unerhört erfolgreiche Renault Alpine A110. Ihr schwerer Nachfolger A310 eignete sich nicht fürs Schotterleben, der kleine Renault R5 umso mehr. So man ihn für de Gruppe B gehörig unter Druck setzte.

Im einstigen Motorraum trägt der Renault Sportwagen Kühler und Ersatzrad ©autorild.de

Klar, der serienmäßige Renault 5 kam für den Renneinsatz nicht in Frage. Auch nicht als R5 Alpine mit 95 PS. Und Frontantrieb ging ebenfalls gar nicht, stattdessen wurde ein echter Winner benötigt, der dem Gruppe-4-Reglement gemäß nur noch wenig mit einem Serienmodell zu tun haben musste. Da konnte man 1980 frohen Mutes den Frontmotor des R5 wie auch die Rückbank rausschmeißen

und anschließend dicke Backen sowie einen 1,4-Liter-Vierzylinder-Mittelmotor mit Garrett-Lader installieren. Mit dem Turbofaktor 1,4 landete der Renault 5 Turbo in der Zwoliter-Klasse und konnte sich etwa mit dem Escort RS 2000 balgen. Mit unter anderem vier Siegen in der Rallye-WM und 26 in der französischen sowie 15 in der spanischen Rallye-Meisterschaft feierte der R5 Turbo zahlreiche Erfolge.

Der Renault Oldtimer traf den Geschmack der Kunden

Freilich musste der Renault 5 Turbo zunächst in 400 Exemplaren zur Homologation gebaut werden. Die bei 243 cm Radstand 366 cm langen, 132 cm hohe und statt wie 157 cm in der Serie satte 175 cm breiten Boliden überzeugten insgesamt 4.857 Kunden, von denen 3.167 beim Renault Händler die 1983 lancierten R5 Turbo 2-Ausführung orderten. Deren Gewicht hatte durch Türen und Dach aus Stahlblech anstelle von Aluminium um 30 auf 970 kg zugelegt, doch bretterte der Über-Hot-Hatch dank 221 Nm Drehmoment in flotten 6,9 Sekunden von 0 auf 100. 200 Sachen Spitze waren drin, maximales Tempo aber zweitrangig: Wendigkeit und Spurts machten bei Rallyes viel mehr aus, und da punkteten die im Wettbewerb bis zu 350 PS starken Renault Kleinwagen vom Typ Maxi 5 Turbo so richtig.

Backenofen: Der R5 Turbo hat pro Seite rund eine Handbreit zugelegt ©autorild.de 

Der Renault 5 Turbo 2 wird noch getreten

Vorliegender Renault Oldtimer befindet sich in einem leckeren Zustand – die Gummiverspoilerung schön frisch, statt des üblichen weißen oder blauen Lackes ein metallicbraunes Farbkleid und die selbstverständlich die in historischen Renault Sport-Kreisen nahezu obligatorischen Gotti-Felgen. Viel erfreulicher ist die Tatsache, dass der frankophile Eigner uns mitteilte, den R5 Turbo 2 bestimmungsgemäß als Fahr- und nicht als Stehzeug zu nutzen. Und zwar mit schwerem Gasfuß und kundigen Händen am Sportlenkrad. Allerdings nicht auf letzter Rille bei Rallyes, dafür sei der Renault Sportwagen ihm zu rar und kostbar. 

Der Renault 5 Turbo 2 debütierte als Modellpflege-Version 1983 ©autorild.de  

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