Klar, die historischen Alfa Romeo Modelle Giulia, Spider oder Montreal sind weithin bekannt. Schwieriger wird es mit den größeren Kalibern wie etwa der Alfa Romeo Alfetta.
Weniger sportlich als ihre kleineren Geschwister war die Alfa Romeo Alfetta nicht,
der gehobene Mittelklasse-Wagen trumpfte mit einem an der hinteren DeDion-Achse angeflanschten fünfgängigen Transaxle-Getriebe, vorderer Doppelquerlenker-Aufhängung mit Torsionsstäben, rundum Scheibenbremsen – hinten sogar innenliegend – und genügend Platz im Vorderwagen auf, um den Monteral-V8 zu verbauen. Dass die 1972 lancierte Alfa Romeo Limousine den Achtender doch nicht bekam, war der ersten Ölkrise zuzuschreiben. Zum Debüt gab es in der Alfetta den 1750er DOHC-Vierer mit knapp 1,8 Litern Hubraum, der bei 5.500 Umdrehungen 122 PS/90 kW und bei 4.400 Touren 167 Nm Drehmoment lieferte.
Die Alfa Romeo Alfetta verkaufte sich prächtig
Vorliegender Alfa Romeo Oldtimer gehört der ersten, bis 1975 gefertigten Serie an, erkennbar am schmalen Scudetto im Grill. Hinter dem arbeitet hier der 1750er, die 1975 nachgereichte Sparausführung Alfetta 1.6 hob sich trotz nicht verbreitertem Grillschild mit Einzelscheinwerfern und dem Verzicht auf Stoßstangenhörner deutlich ab. Anders als seine Klassenkameraden baute die Alfa Romeo Alfetta 428 cm Länge bei 251 cm Radstand, 162 cm Breite und 143 cm Höhe eher kompakt. Der aus aerodynamischen Gründen mit hohem Deckel versehene und so 510 Liter fassende Kofferraum konnte sich sehen lassen. Das sahen die Kunden nicht anders, und so verkauften die Alfa Romeo Händler von 1972 bis 1974 satte 104.454 Alfetta, bis zur Produktionseinstellung 1984 stieg diese Zahl auf 475.719 Einheiten an.
Das Getriebe sorgte am Alfa Romeo Oldtimer für Verdruss
Der Hofmeister-Knick in der C-Säule der Alfetta sollte nicht verwundern – der ebenfalls 1972 eingeführte Opel Rekord D hatte ihn auch, der formal ähnliche, aber erheblich längere BMW E3 sowieso. Mit dem Knick bediente das Centro Stile Alfa Romeo also lediglich den Zeitgeschmack, den guten Geschmack sowieso. Für die Kunden war es wichtiger, dass seinerzeit Alfa Romeo und noch nicht die Bayern als Hersteller ultimativer Sportlimousinen galt, und sie genossen das sensationelle, sehr neutrale Fahrverhalten und die erste Zahnstangenlenkung in einem Alfa und die üppigen 180 Sachen Höchstgeschwindigkeit in gleichem Maße, wie sie über die unpräzise Schaltung fluchten. Doch von knapp zehn Sekunden für den Standardsprint konnten die Rekord-Treter nur träumen.
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