Oldtimer

Endlich einen Volvo 245 kaufen und nie wieder Platzprobleme haben – aus dieser Sichtweise ist das schwedische Raumwunder tatsächlich kaum zu schlagen. Obendrein weiß sich der Volvo Kombi der 240-Serie noch mit Hinterradantrieb einzuschmeicheln.

Die Rundscheinwerfer wirken an jedem Volvo 240 Modell eher nichtssagend ©autorild.de
Der Volvo 245 sollte aus diesem Grund auch nicht mit gänzlich leerer Lagerhalle fahren: so ziemlich jeder zeitgenössische Volvo Test ergab, dass im 245 rund 50 kg Zuladung ideal sind, um der bockigen Starrachse im Heck einige Manieren beizubringen.

Für dynamisch veranlagte Mopar Enthusiasten sind hierzulande neben Plymouth Barracuda, Roadrunner und GTX allenfalls die sportlichen Versionen der Plymouth Fury Baureihe von Interesse. Will man es langsamer angehen, stellt der Fury III jedoch eine gute Wahl dar.

Den umlaufenden Loop-Bumper erhielt der Plymouth Fury erst 1970, ein Jahr nach Chevrolet ©autorild.de
Wer seinerzeit einen Plymouth Fury kaufen wollte, hatte keine schlechte Entscheidung getroffen: Erst zum Modelljahr 1969 waren alle Fullsize-Modelle der Chrysler Corporation im sogenannten Fuselage-Design komplett neu gestaltet worden, womit sie teilweise deutlich modernern aussahen als ihre Rivalen von GM, Ford oder AMC.

Nicht nur in jedem Volvo Forum treffen die Modelle der Volvo 240-Reihe auf Gegenliebe. Hippen Eltern wird der Volvo Oldtimer ebenso gern zugeschrieben wie stereotypen amerikanischen Slackern.

Die Volvo 240-Reihe erhielt nach 1977 rechteckige Scheinwerfer ©autorild.de
Wer sich seinerzeit einen Volvo 244 zulegte, verlieh seinem Wunsch anders zu sein, besonders raffiniert Ausdruck. Denn das viertürige Volumenmodell der Volvo 240-Reihe stand weder im Ruf spießiger Biederkeit wie etwa Ford Granada oder Mercedes W114 beziehungsweise W123 noch galt er als Bekenntnis mehr oder minder zutreffender Avantgarde wie etwa Citroen CX oder Renault R20.

Wen S-Klasse-Kunden der reguläre Mercedes 450 SEL nicht ausreichte, mussten sie nicht gleich zur spärlich Konkurrenz abwandern: 1975 sorgte ein ganz besonderer W116 weltweit für Aufsehen.

Der Mercedes W116 sieht besonders in dunklen Farben stets gebieterisch aus  ©autorild.de
Wer eine Mercedes S-Klasse-Version wünschte, die jeden 7er BMW bis aufs Blut beleidigte, jeden Cadillac DeVille kastrierte und jeden Jaguar XJ12 jagte, der wurde beim Mercedes Händler ab 1975 fündig:

Wem Opel Commodore oder Kapitän zu banal oder zu sechszylindrig war, der konnte seinerzeit auch zum weitaus opulenteren Opel Diplomat V8 greifen. Wenn er denn den Cadillac-Look der späten 60er mit senkrechten Scheinwerfern wirklich wollte.

Anders als Kapitän und Admiral hat der Opel Diplomat B schmale, senkrechte Scheinwerfer ©autorild.de
Einen Opel Diplomat kaufen wollten sich spätestens in den 70ern immer weniger Oberklasse-Kunden. Das lag nicht am Fahrzeug selbst, auch der zweite Diplomat war ein sehr solides und gut gemachtes Modell.

Wenn Ökos einen Hobel vom Schlage eines solchen Cadillac deVille sehen, sind sie dem Herzkasper nahe. Davon bekommen die Insassen des Caddy allerdings nichts mit – wie es sich für ein Oberklasse-Auto gehört, sind sie von der Umwelt abgeschottet.

Unter der langen Haube flüstert der Big Block mit gerade mal 600 Touren im Leerlauf ©autorild.de
Als vorliegender Cadillac deVille 1971 das Licht der Welt erblickte, war die US-amerikanische Automobilindustrie fast auf einem ihrer zweifelhaften Höhepunkte angelangt. Mehr Größe und Gewicht gingen kaum noch: Leer wuchtete das 581 cm lange Luxusauto mit 338 cm Radstand satte 2150 kg auf die Waage – und da war der 98 Liter große Tank des Cadillac noch nicht einmal gefüllt.

Bringt einer den Volvo Kombi ins Gespräch, denken viele zu Recht an das Riesenschiff namens Volvo 245. Doch auch davor bauten die Schweden als Pkw getarnte Kleinlaster, wie folgender Vertreter der gehobenen Mittelklasse, ein Volvo Amazon Kombi, beweist.

Amazone hin oder her – der Volvo Oldtimer ist eine recht stattliche Erscheinung ©autorild.de
Der Volvo Amazon ist auch heute nicht aus dem Straßenbild mancher Stadtbezirke nicht wegzudenken. Dort ist er allerdings meist als zwei- oder viertürige Limousine anzutreffen, doch wer hat zuletzt mal einen Volvo Amazon Kombi gesehen?

Eine solche Riesenhütte sorgt in jedem Ford Granada Forum für Freude. Kein Wunder, der großvolumige Ford Granada Kombi ist ja auch für so manches gut.

Die Vertiefungen des Ford Granada Frontblechs nehmen sonst Nebelscheinwerfer auf ©autorild.de
Unser Ford Granada Kombi-Fotomodell ist in recht gutem Zustand – der zwischen 1972 und 75 gefertigte Granada L mit Wintergarten-Ausbau. hat an der Front zwei Roststellen und eine fehlende Chromleiste zu beklagen, sieht aber im Großen und Ganzen recht manierlich aus.

Wer sich Autos aus Rüsselsheim verbunden fühlte und viel zu transportieren hatte, griff in den späten 60er Jahren ohne Umschweife zum Opel Rekord C Caravan. Allein Anzahl der Mitfahrer und Einsatzzweck bestimmten, ob mit zwei oder vier Türen.

Da möchte man sofort eine Familien haben – der Opel Rekord Caravan böte genügend Platz ©autorild.de
Der Opel Rekord C war mit seinem Cokebottle-Hüftschwung nach Chevrolet-Vorbild kein über alle Zweifel erhabener Entwurf, aber in jedem Fall sehr stimmig. Zudem gab es etliche Motoren und Ausstattungen, sodass ein jeder nach Facon und Budget seinen persönlichen Rekord zusammenstellen konnte.

Noch vor dem Wartburg Tourist kam natürlich die Wartburg 353 Limousine auf den Markt. Der Nachfolger des Wartburg 311 zeichnete sich durch extrem biedere Sachlichkeit aus.

Nebelbeleuchtung gehörte beim Wartburg 353 W zur deluxe-Ausführung ©autorild.de
Unser Wartburg 353 Fotomodell steht für schlimmstes Spießbürgertum auf vier Rädern – hier konnte Genosse Herrenfahrer seinen Mitmenschen auf Trabant mal so richtig schön die verchromte Heckstoßstange mit darunter montiertem Nebelschlusslicht zeigen.

Der Zastava 101 ist natürlich zum Großteil ein Lizenzbau von Fiat. Doch womit unser Zastava-Fotomodell beeindruckt, ist sein sensationeller Zustand.

Zastava Oldtimer in Langeweiler-Beige, aber dafür mit verchromten Radkappen ©autorild.de
Vorliegender Zastava 101 ist erst auf den zweiten Blick als Ost-Auto zu identifizieren: optisch ist er ein klarer Nachbau der Stufenheck-Limousine Fiat 128. Doch das einst jugoslawische Unternehmen Zastava lag in einem Land, das den Staaten des Warschauer Paktes zumindest anfangs näher stand als dem Westen, weswegen der auch als Zastava Skala bekannte Kompaktwagen hier als Ostauto eingestuft wird.