• Bentley Continental GT Test: Nobler Fahrspaß mit V8-Soundtrack

    Wer sagt, ein Coupé müsse grazil und leicht wirken? Dabei gibt es doch nichts Schöneres als V8-befeuerte Wuchtbrummen wie Mercedes 560 SEC oder Buick Riviera. Wir hatten an einem ebensolchen Neuwagen, dem Bentley Continental GT V8, wahre Freude.

    Groß, schwer, kraftvoll: Der Bentley Continental GT V8 gefällt - und polarisiert ©autorild.de

    Ähnlich schwer ist der Bentley Continental GT V8 auch, mit 2,3 Tonnen Leergewicht gegenüber seinen Stallgenossen allerdings fast schon magersüchtig. Kostverächtung wurde vor allem dem neuen Twin Turbo V8 antrainiert, dessen kombinierter NEFZ-Verbrauch 10,5 l/100 km beträgt. Das erreichen wir zwar nicht ansatzweise, doch sind die Bedingungen in unserem Bentley Continental Testauch weitaus widriger:

  • 1956er Cadillac Series 62 Sedan de Ville: Weniger bringt mehr

    Mit dem Cadillac Series 62 Sedan de Ville zog 1956 ein frischer Wind durch den Prospekt das Luxusauto-Herstellers, dem die Rivalen Lincoln und Packard alsbald nachzueifern suchten: Weniger Metall an bestimmten Stellen machte die Cadillac Limousine zum Bestseller. 

    Der Cadillac-Schriftzug residierte stets auf der linken Seite des Grilleinsatzes ©autorild.de

    Für den 1956er Jahrgang bekamen die Cadillac-Modelle einen neuen Kühlergrill mit feiner strukturiertem Einsatz und neu positionierte Standlichter unterhalb der Stoßstangen. Die Käufer konnten zwischen einem Standard-Kühlergrill in satiniertem Chrom

  • 1958 Imperial Crown 4door Southampton: Kaiserlicher Komfort

    Wie auch für seine edlen Stallgenossen lief es für den Imperial Crown 1958 wegen der Wirtschaftskrise schlecht, der Absatz brach gegenüber 1957 von 37.593 auf 16.133 Fahrzeuge ein. Umso bemerkenswerter war es, dennoch eine neue Imperial Limousine anzuschaffen. 

    Freistehende Scheinwerfer bekamen die Imperial Modelle erst 1961 ©autorild.de

    Mit echten Packard-Modellen war ab 1957 Schluss, doch sorgte seit 1955 Imperial als eigenständige Marke dafür, dass Cadillac und Lincoln nicht allein den Markt für Luxusautos bedienten. „Vielleicht haben Sie bemerkt, dass wenn Männer in eine Unterhaltung über Luxusfahrzeuge einsteigen,

  • 1959er Cadillac Sixty-Two Convertible: Exzess in Serie

    Eine Spur größer war am Cadillac Sixty-Two Convertible 1959 einfach alles – vor allem die Flossen, eine übermütige Verneigung vor Strahltriebwerken, Luft- und Raumfahrt. Mit zur Schau gestelltem Technikoptimismus hatte es sich aber nicht, Cadillac bot so manch spannendes Feature. 

    Finanzieller Erfolg und Lebensfreude ließen sich mit einem Cadillac Cabrio bestens darstellen ©autorild.de

    Nach den klobigen 1958er-Modellen sagte das neue, schlanke Cadillac Sixty-Two Convertible und Konsorten der Kundschaft deutlich mehr zu – der Absatz stieg um über 20.000 auf 142.272 Einheiten. Nach der Vorjahresenttäuschung

  • 1960er Lincoln Oldtimer: Luxus in Reinkultur

    Den Lincoln Continental kennen auch Auto-Uninteressierte vom Kennedy-Attentat, die vorigen Lincoln-Modelle indes kaum jemand. Dabei hat es diese Lincoln Limousine in Sachen Komfort und Power ebenfalls faustdick hinterm Blech.

    1960 war der letzte schwülstige Modelljahrgang. Für den Nachfolger gab’s Designpreise ©autorild.de
    Was für GM Cadillac, ist für Ford Lincoln: die Nobelmarke und Hersteller vierrädriger Träume. Doch zwischen 1956 und 1960 gliederte Ford die Continental Division aus, die mit Ultraluxusautos – und ebensolchen Preisen – die Rolls Royce-Kundschaft abklopfen sollten. Das klappte zwar nicht so ganz,

  • 1964 Rolls-Royce Silver Cloud III Drophead Coupé: Gönn dir!

    Für den 1963er Jahrgang hatte der Rolls-Royce Silver Cloud III sein Debüt im Herbst 1962 gefeiert. Trotz diverser anlässlich dieser Modellpflege eingeführter Neuerungen markierte die Nummer drei das Ende der klassischen Rolls-Royce Modelle.

    Der Silver Cloud III war das letzte der Rolls-Royce Modelle mit Kastenrahmen ©autorild.de

    Denn auch der Silver Cloud III basierte kaum überraschend auf dem Kastenrahmen des 1955 eingeführten Kastenrahmen der Erstserien-Version. Der ermöglichte zwar

  • 1964er Cadillac Coupe deVille – die letzte Flosse

    Als Cadillac 1959 die Flossen auf ein Rekordmaß anhob und in den Folgejahren wieder verkleinerte, brauchte es noch einige Jahre, bis sie ganz verschwunden waren. 1964 gab es neben Cadillac deVille und Stallgenossen kaum noch US Cars mit diesem Designkniff.

    Verglichen mit dem Lincoln Continental wirkte die Front vom Cadillac deVille altmodisch ©autorild.de
    Der Cadillac deVille wurde fürs Modelljahr 1964 in Sachen Karosserie nur marginal gegenüber dem 1963er Modell verändert. Auffälligste Änderung war neben dem seitlichen deVille-Schriftzug der nun horizontal wie vertikal geknickte Kühlergrill. Im 17. und letzten Jahr der Heckflossen waren die wichtigsten Neuerungen unterhalb des bei 329 cm Radstand 568 cm langen, 143 cm hohen und 202 cm breiten Blechkleids vom Cadillac Coupe deVille zu finden:

  • 1967er BMW Glas 3000 V8: Der Italo-Bajuware

    Nachdem der 3200 CS krachend gescheitert war, musste der BMW Glas 3000 V8 Publikum wie Aktionäre einfach verunsichern. Tatsächlich wurde das Findelkind aus Dingolfing denn auch abgesägt, sobald Ersatz aus eigenem Hause bereitstand.   

    Die an den Quattroporte erinnernde Frontpartie sorgte für den Spitznamen „Glaserati“ ©autorild.de

    Sonderliche Mühe hatte sich die carrozzeria Pietro Frua beim Glas V8 nicht gegeben – der war an der Front dem Maserati Quattroporte aus eigener Feder und in der Flanke auch dem Mexico von Vignale ausreichend ähnlich,

  • 1967er Cadillac Sedan deVille Hardtop: Luxus ohne B-Säule

    Mit frischer Optik startete der Cadillac Sedan de Ville 1967 durch – die nach vorn geneigten Kotflügel mit weiterhin übereinander stehenden Doppelscheinwerfern und der neuerdings kräftige Hüftschwung mit angedeuteten Flossen bescherte der Cadillac Limousine einen Spitzenabsatz.   

    Übereinander stehende Doppelscheinwerfer trugen die Cadillac Modelle bis 1968 ©autorild.de

    Unterm Blech hattet sich beim Sedan de Ville 1967 ebenfalls einiges getan;

  • 1967er Lincoln Continental: Oberklasse im Fullsize-Format

    Der Lincoln Continental empfahl sich als Luxusauto allen, die reich geboren oder zu reichlich Geld gekommen waren. Anders als die Rivalen von Cadillac und Imperial setzte Lincoln beim Continental aber auf eine wegweisende Optik.

    Ab Werk lief der Lincoln Continental mit Radkappen vom Band ©autorild.de

    Der viertürige Lincoln Continental mit den charakteristischen Suicide Doors wurde zum Modelljahr 1961 präsentiert und hob sich mit

  • 1968 Cadillac Eldorado: der 68er der anderen Seite

    Am 21. September 1967 eingeführt, brachte der 1968er Cadillac Eldorado auf den ersten Blick kaum Neuerungen mit. Tatsächlich hatte Cadillac das Personal Luxury Coupé in vielen Details aufgefrischt und dem Eldorado wesentliche Verbesserungen zukommen lassen.

    Nicht nur bei den Personal Luxury Cars setzte das Cadillac Coupé Akzente ©autorild.de

    Eine dieser Optimierungen betraf

  • 1969er Cadillac Eldorado: Fronttriebler, 375 hp...

    Die nun nicht mehr verdeckten Scheinwerfer waren am Cadillac Eldorado 1969 neu: Damit hob er sich nun stärker von seinem älteren Bruder Oldsmobile Toronado ab. An den 375 hp, mit denen der Eldo die Vorderräder malträtierte, hatte sich wiederum nichts getan.  

    Das Cadillac Coupé versetzte das Nobelsegment mit Frontantrieb ins Staunen ©autorild.de

    Auch in seinem dritten Jahr polarisierte der frontgetriebene Eldorado: Die typische Cadillac-Käuferschaft war an ein raffiniertes, elegantes Design gewöhnt,

  • 1969er Opel Kapitän B: Auf dem sinkenden Schiff

    Der Opel Kapitän B hätte wie seine teureren Brüder als Cadillac Seville-Vorläufer vermutlich mehr Erfolg gehabt. In Europa enttäuschte der Absatz aller Opel KAD-B Versionen mit 61.159 Stück im Allgemeinen, der vom Kapitän im Besonderen – immerhin macht ihn das nun besonders rar. 

    Der Kapitän war vom Absatz her das schwarze Schaf der Opel KAD-B Reihe ©autorild.de 

    „Beherrschte Kraft. Technische Harmonie. Überlegener Fahrkomfort auf der berühmten De Dion-Hinterachse. Souveräne Sicherheit. Unnahbare Eleganz. Das sind die Gentleman unter den Autos. Diplomat. Admiral.“ Warum der unter den beiden Opel Modellen positionierte Kapitän in der Broschüre von 1971 nicht genannt wurde?

  • 1973er Cadillac Eldorado: Endlich schadlos auffahren!

    Obwohl der Cadillac Eldorado 1973 sein 20-jähriges Jubiläum feierte, verlief das ohne jegliche Festivitäten oder Sondermodelle. Immerhin bekam das exaltierte Flaggschiff der Cadillac-Modelle eine umfassende Modellpflege – aber nicht aus freien Stücken. 

    Ein Cadillac Eldorado Coupe in Dynasty Red mit weißem Vinyldach ziert auch den Prospekt ©autorild.de 

    Das zwei Jahre zuvor eingeführte grundlegende Design des Cadillac Eldorado hatte Bestand, die staatlich allseits verordneten Sonderwünsche waren indes neu: Die neue energieabsorbierende Frontstoßstange und der Kühlergrill wurden daher so konstruiert, dass sie bei Zusammenstößen von bis zu 8 km/h einfuhren, um keinen Schaden zu nehmen. Die imitierten Chrom-Lufteinlässe an den Flanken – genau genommen Fifties-Retrolook – machten wiederum aus ästhetischen Gründen einer Zierleiste Platz, die nun in voller Länge ungestört vom Vorderrad zur hinteren Seitenmarkierungsleuchte verlaufen konnte. Dies bescherte dem Eldorado einen längeren und schlankeren Auftritt, eine große Verbesserung in den Augen vieler. Vorliegendem Cadillac Oldtimer fehlt sie allerdings, ebenso ein Stück Schwellerleiste und die Blende hinterm Frontstoßfänger.

    Das mondäne Cadillac Coupe begeisterte 42.136 Kunden, das Cabrio weitere 9.315 ©autorild.de

    Gelungene Updates für den Cadillac Oldtimer

    Die größten Änderungen im Eldorado-Design betrafen das Heck, an dem Stoßstange, Rücklichter,  Kotflügelenden und Heckdeckel erneuert wurden. Dessen bis dato vorstehendes Mittelteil wich einem konventionellerem, biedererem Layout. Der im Folgejahr ebenfalls energieabsorbierend ausgelegte Heckstoßfänger kam am Cadillac Eldorado 1973 neuerdings gerade mit vorspringenden Endabschnitten unter den Rücklichtern. Ein Gummiaufprallstreifen lief über die gesamte Breite und enthielt an jedem Ende rote Reflektoren. Die kathedralenförmigen Rücklichter wurden in die Kotflügel integriert und waren nicht mehr Teil der hinteren Stoßstange. Der Gesamteffekt war dramatisch, 51.451 Eldorado Coupés und Cabrios markierten einen neuen Verkaufsrekord – auch der Cadillac-Gesamtabsatz von 304.839 Einheiten war ein neuer Bestwert.

    Nur keine Scheu: Die Caddy Frontstoßstange vertrug leichte Rempler neuerdings schadlos ©autorild.de

    Beim Cadillac V8 ging Laufkultur vor Leistung

    Hinter dem grobmaschigen Grilleinsatz rumorte im Cadillac Oldtimer ein mit 8,5:1 niedrig verdichteter und von einem Quadrajet Vierfach-Vergaser gekrönter 500-ci-Big-Block-V8, der aus 8,2 Liter Hubraum 235 echte PS und 556 Nm holte. Das langte, um den 2.310 kg schweren Fronttriebler in 10,7 Sekunden von 0 auf 100 und weiter auf 195 km/h zu beschleunigen. Bei derlei Exzessen bummelte sich auch die Füllstandsanzeige des 102-Liter-Tanks nicht… Immerhin trug das bei 321 cm Radstand 564 cm lange, 203 cm breite und 138 cm hohe Luxusauto vorn Scheibenbremsen. Wer sicherere Verzögerung wünschte, konnte für $ 211 das Track Master-System ordern, eine Art frühes ABS. Ob das in unserem Cadillac Eldorado-Fotomodell steckt, ist unbekannt – dafür hat der Erstbesitzer sein Personal Luxury Coupe mit allerhand anderen Extras bestückt.

    Gegen den Continental Mk IV scheiterte Cadillac, lag aber im Gesamtumsatz weit vor Lincoln ©autorild.de

    Extras satt am Eldorado Coupé

    Neu war im Eldorado 1973 die serienmäßigen Houndstooth-Stoffsitzbezüge, die hier indes rotem Sierra-Leder zu $ 184 wichen; zudem durfte es der 40:60 geteilte Dual Comfort-Vordersitz zu $ 103 sein. In Punkto Klimatisierung ging es noch pompöser zu, das das gepolsterte Vinyldach zu $ 161 erfordernde Schiebedach ließ zu weiteren $ 626 Licht und Luft herein. Die leicht getönten Scheiben zu 59 $ und sehr wahrscheinlich auch die Klimaautomatik zu $ 537 waren da deutlich gefragtere Optionen für das noble Cadillac Coupé; ebenso steigerte hier eines der AM-FM-Radios zu minimal $ 162 den bei $ 7.360 startenden Eldorado-Preis. Während der innenverstellbare Spiegel rechts zu $ 26 eine reguläre Option darstellte, fanden Standartenhalter und Doppelrohrauspuff in Eigenregie an das Fahrzeug. Auch ein Flaggschiff ließ sich nun mal individualisieren...

    Die glatten Flanken vom Cadillac Oldtimer sorgten einst für klingelnde Kassen ©autorild.de

    Der Cadillac Eldorado war ein Investment

    „Selbst für diejenigen, die Cadillac-Führung und -Qualität seit langem akzeptiert haben, stechen diese neuen Autos hervor. Wenn überhaupt, machen sie die besondere Welt von Cadillac noch spezieller“, begann die Produktbroschüre und führte fort, dass ebenjene vergleichsweise hohe Verarbeitungsqualität auch wesentlicher Grund für den unerreichten Wiederverkaufswert sei. Nicht gerade irrelevant in Zeiten, da noch nicht alles und jedes geleast wurde. Und dieses Wissen, eine wertstabile Investition getätigt zu haben, war garantiert dem Hochgefühl förderlich, das sich beim dank automatischer Niveauregulierung stets waagerechten Gleiten über die Main Streets und Highways im Eldorado einstellte. 

    Rotes Siena-Leder kam im Personal Luxury Coupé aufpreispflichtig ©autorild.de

    Die runde Seitenmarkierungsleuchte von 1968 bis 1970 bekam der Eldorado 1973 wieder ©autorild.de 

  • 1974er Bitter CD: Oberklasse-Coupé mit V8

    Ein Opel Diplomat Coupé fehlte als Krönung der 1969 lancierten KAD B-Familie, doch Erich Bitter konnte ab Herbst 1973 liefern. Im Gegensatz zum Diplomat A Coupe kam der Bitter CD wesentlich flotter daher.

    Die Seitenlinie vom Bitter CD orientiert sich stark an der des Ferrari 365 GTC ©autorild.de

    Formal bot der Bitter CD mit klaren Anleihen von Intermeccanica Indra, Ferrari 365 GTC/4, Maserati Ghibli sowie diverser Designstudien nichts neues,

  • 1975er Cadillac Sedan de Ville: Muster einer Landyacht

    Zwar verkauften sich Cadillac Sedan de Ville, Fleetwood, Eldorado und Co. 1975 riesig – ein Plus um 22.401 auf 264.731 Einheiten gegenüber dem ölkrisen-versauten 1974er Jahrgang. Doch riesig waren die amerikanischen Luxusautos bald nicht mehr.   

    Mit 586 cm baute der Cadillac Sedan de Ville 8 cm kürzer als der Fleetwood Brougham ©autorild.de

    Markanteste Neuerung war am Cadillac Sedan de Ville 1975 zweifelsohne die wie bei den anderen GM 4dr-Hardtops im Fullsize-Format von einem Fenster durchbrochene C-Säule. An der Front prangten die Scheinwerfer erstmals eckig statt rund, doch das war weniger Caddy- oder GM-eigen denn erstmals USA-weit zulässig. Äußerlich durch ein Emblem gekennzeichnet war die neue Benzineinspritzung, die den nun auch außerhalb vom Eldorado verbauten 500-ci-Big Block V8 sparsamer und sauberer laufen ließ. Mit dem regulären Vierfach-Vergaser, den auch vorliegender Cadillac Oldtimer aufweist, lieferte der 8,2-l-Motor 190 hp und 488 Nm – genug, um den mindestens 2.355 kg wiegenden Sedan de Ville in 13 Sekunden von 0 auf 100 und weiter auf 185 km/h zu beschleunigen. 

    Die transparente C-Säule war am Sedan de Ville 1975 die markanteste Neuheit ©autorild.de

    Der Cadillac Oldtimer ließ die Kassen kräftigst klingeln

    Innen ging es im Cadillac Sedan de Ville 1975 in jedem Fall gediegen zu. Vom Basismodell Calais hob er sich unter anderem durch hochschwenkbare Türzuziehbügel anstelle ordinärer Riemen ab. Stets an Bord waren elektrische Fensterheber, sechsfach verstellbare Sitzbank, das AM/FM-Radio mit elektrischer Antenne, Klimaautomatik und statisches Abbiegelicht. Da waren 63.352 Kunden überzeugt, zudem brachte das Coupé de Ville fast doppelt so viele Unterschriften auf die Kaufverträge. Von solchen Absatzzahlen wagten die  zwei- und viertürigen Lincoln Continental-sowie die im finalen Jahrgang angebotenen Imperial Crown-Modelle nicht einmal zu träumen. Die 1975er Cadillac Modelle profitierten eben ungemein von ihrem Ruf als Amerikas beliebteste Luxusautos mit enormer Wertstabilität. 

    Auf Rechteckscheinwerfer rüstete Cadillac 1975 um ©autorild.de

    Für Extras war die Cadillac Limousine nie zu schade

    Wer den bei bei 8.801 $ startenden Sedan de Ville-Preis beliebig in die Höhe treiben konnte, war bei Cadillac-Händler Ralph Thomas aus Rapid City/South Dakota besonders gern gesehen; angesichts der üppigen Ausstattung dürfte das auf den Erstbesitzer unseres bei 330 cm Radstand 586 cm langen, 203 cm breiten und 138 cm hohen Fotomodells zutreffen. So gönnte der sich das zum augenscheinlich optionalen Außenlack in „Cameo Rosewood Firemist Poly“ zu 138 $ passende, nahezu obligatorische Vinyldach zu 159 $ und statt der Serienbezüge in Maharajah-Stoff die noblere Crushed Medici Velour-Ausstattung für 220 $. Dazu noch den Tempomat zu 100 $ gefällig? Gerne, der Herr, beehren Sie uns bald wieder! 

    Die 60:40 geteilten Dual Comfort-Sitze kamen im Cadillac Oldtimer serienmäßig

    Entspanntes Leben für den Cadillac Sedan de Ville 

    Der umtriebige Thomas, der in seiner Niederlassung neben Caddys für nicht ganz so spendable oder mehr auf Understatement bedachte Kunden auch Oldsmobile vertrieb, hatte noch diverse weitere Autovertretungen laufen. Und die mussten gut gelaufen sein, denn der 2017 74-jährig verstorbene Unternehmer konnte sich gar ein auf die Firma angemeldetes Kleinflugzeug leisten. Ob er damit mehr Flugmeilen zurücklegte als der Eigner vorliegender Cadillac Limousine zu Boden? Denn die ist mit deren gut 16.000 Meilen bestenfalls halbwegs  eingefahren – und genullt haben wird das fünfstellige Zählwerk angesichts des prächtigen Zustands kaum…  

    8.801 $ Basispreis und kaufwillige Kunden ließen Cadillac Händler Thomas in die Luft gehen ©autorild.de

    Der Kofferraum der Cadillac Limousine fasst überraschend läppische 450 Liter ©autorild.de

  • 1976 Chrysler New Yorker Brougham: Alter Wein in neuen Schläuchen

    Wie selbstverständlich machte der Chrysler New Yorker Brougham 1976 dort weiter, wo Imperial 1975 aufgehört hatte: im automobilen Oberhaus. So verbaute auch Chrysler Imperial-Insignien wie versteckte Scheinwerfer, senkrechte Rückleuchten und den Waterfall-Grill.

    Den Waterfall-Grill übernahm der Chrysler Oldtimer vom Imperial ©autorild.de

    Gegen die explodierenden Cadillac-Verkäufe und den speziell bei den Personal Luxury Coupes starken Lincoln-Absatz sah Chryslers Nobel-Sparte keinen Stich – auch wenn die Kritiken durchaus für Imperial sprachen. Aber allein davon klingelten die Kassen nicht,

  • 1976er Lincoln Continental Mk IV: Groß und gediegen

    Der Continental Mk III hatte den Weg bereitet, der 1972 eingeführte Lincoln Continental Mk IV schlug entsprechend ein: In jedem Jahr ließ das Lincoln Coupé den Hauptrivalen und ehemaligen Platzhirsch im Personal Luxury Segment, den Cadillac Eldorado, im Absatz alt aussehen. 

    In seinem finalen Jahr überzeugte der Continental Mk IV 56.110 Kunden ©autorild.de

    Auch wenn der Lincoln Continental Mk IV mit dem Mk V von 1977 bis 1979 einen noch größeren Nachfolger mit geradezu schwindelerregendem

  • 1978 Lincoln Continental: Triple Black 

    Geschrumpftes Downsizing-Format wie beim Erzrivalen Cadillac war dem Lincoln Continental 1978 so fremd wie Effizienz. Gut so, denn kleiner und effizienter fanden die Lincoln Modelle ab 1980 deutlich weniger Kunden.

    Zum 1980er-Jahrgang war Schluss für die riesigen Lincoln Modelle ©autorild.de

    Wer sich den Continental Sedan leisten konnte, musste an der Tanke ohnehin nicht auf den Cent achten,

  • 1979 Lincoln Continental Mark V – das letzte Aufgebot

    Cadillac hatte bereits 1977 das Messer angesetzt, doch herrschte für den Lincoln Continental Mark V 1979 noch Gnadenfrist. Gut so: Fords  Personal Luxury Coupe im Fullsize-Format feierte mit 75.939  Exemplaren sein zweitbestes Verkaufsjahr.

    Die Scheinwerferabdeckung vom Lincoln Coupé arbeiten mit Unterdruck ©autorild.de

    Offenbar hatten die Lincoln Kunden nicht nur genug Schotter auf der weitläufigen Einfahrt ihres Anwesens, sondern auch im Portmonee, um sich reichlich Sprit für den 94-Liter-Tank und vor allem die Anschaffung leisten zu können. Zudem fürchteten sie die für 1980 drohenden